Süddeutschland
Drückt der Handel den Anbindehaltern die Luft ab?
Der Lebensmitteleinzelhandel plant, keine Milchprodukte aus ganzjähriger Anbindehaltung mehr zu vermarkten. Süddeutsche Molkereien und Anbindehalter befürchten ein Fiasko.
Die Anbindehaltung von Milchkühen steht auf der Kippe. Dabei ist diese Haltungsform in Süddeutschland keine Randerscheinung, sondern noch weit verbreitet. Rund 50 % der bayerischen und 20 % der baden-württembergischen Milchviehbetriebe haben nach Schätzungen von Experten ihre Kühe noch angebunden.
Die Pläne des Lebensmitteleinzelhandels (LEH), für seine Handelsmarken kein Fleisch und keine Milch aus ganzjähriger Anbindehaltung mehr zu verwenden versetzt die Milchbauern und Molkereien im Süden in große Aufregung. Würde der LEH sein Vorhaben so umsetzen, käme dies nach Ansicht der Genossenschaftsverbände einem Vermarktungsverbot für diese Betriebe gleich – mit weitreichenden Folgen.
In der Dezemberausgabe der top agrar Südplus berichten zwei bayerische Anbindehalter, welche Auswirkungen ein Vermarktungsverbot auf ihre Betriebe hätte. Denn eine Umstellung von Anbinde- auf Laufstallhaltung ist für sie und viele andere Betriebe nicht einfach umsetzbar.

Auch Anbindehalter Herbert Wagner würde gern auf den Laufstall umsteigen. Doch seine beengte Hofstelle und die niedrigen Milchpreise lassen das kaum zu. (Bildquelle: Biefang)
von H.Günter Perlberg
Verboten der Anbindehaltung
Würde die Anbindehaltung nicht in Bayern so verbreitet sein sondern in Ostdeutschland,wäre sie schon längst verboten.
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von Günter Schanné
Die ganzjährige Anbindehaltung von Rindern
ist rechtswidrig. Sie verstößt gegen Art. 4 der EGRL 58/98 und gegen § 2 Nr. 1 und 2 TierSchG. Sie wird in Süddeutschland geduldet aus rein politischen Gründen. Auf der Internetseite der Hessischen Tierschutzbeauftragten gibt es ein Rechtsgutachten, das detailliert die ... mehr anzeigen Misshandlungen der Rinder durch die ganzjährige Anbindehaltung beschreibt. Der Handel muss bei Frischprodukten, die Milch von Kühen aus ganzjähriger Anbindehaltung enthält, diesen Sachverhalt dem Verbraucher mitteilen; ansonsten würde er sich der Irreführung des Verbrauchers nach § 11 LFGB i.v. m. LMIVO schuldig machen. Daher wird solche Milch zwar getrennt abgeholt, aber zu Industrieware verarbeitet, und geringer bezahlt als solche aus Betrieben mit Laufstallhaltung bzw. mit Laufhof und/oder Weidegang. Der bayerische Weg der Kombihaltung ist eine Farce, weil 90 oder 120 Tage/ Jahr Freigang nicht die Anforderungen der Tierschutzleitlinie für die Anbindehaltung von Rindern erfüllen. Milchviehhaltern im Nebenerwerb mit ganzjähriger Anbindehaltung kann ich nur empfehlen sanft auszusteigen. Vor allem, wenn sie den Erlös nicht für den Lebensunterhalt benötigen. weniger anzeigen
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von Matthias Zahn
Der Markt soll es regeln!
So hieß und heißt es dich immer, wenn der BDM fordert, dass die Produktionsmengen der Nachfrage entsprechen müssen. Was haben wir BDM Vertreter für diese Forderung schon für Prügel aus der gesamten Branche einstecken müssen. Seit Jahren arbeitet der Bauernverband Hand in Hand mit ... mehr anzeigen der Milchindustrie dafür, dass nur ja keine BDM Forderung umgesetzt wird. Es müsse der Markt regeln, so die allgemeine Aussage! Und jetzt wo "der Markt es regelt" ist das Gejammere groß! Wenn von einem Produkt zuviel da ist, hat der Kunde eben die Wahl. Ich habe schon vor langer Zeit geschrieben, dass es uns nicht gefallen wird, WIE der Markt es regelt. "Der Markt" ist weder sozial, noch nimmt er Rücksicht auf regionale Gegebenheiten oder den ländlichen Raum. Der BDM weist seit Jahren darauf hin, aber unsere "Landwirtschaftselite" wusste es ja besser und lief mit Dollarzeichen in den Augen umher und lobte die großen Chancen des Weltmarktes. Nun ist jedem klar, Die Welt wartet gar nicht auf unsere Milch. Unsere Branche hat sich in einen gnadenlosen Verdrängungswettbewerb hinein manövriert, der knallhart aussortiert, was nicht mehr gewünscht wird. Die weichen dafür wurden mit dem Quotenausstieg gestellt...... weniger anzeigen
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von Werner Albrecht
???
Was hat Ihre Verbandsloberei mit dem Thema zu tun? Vom BDM kommt zu diesem Thema nichts. Anscheinend ist die dortige Führung überfordert . Die sollten mal ihre Mitgliederzahl überprüfen, dann würde sie merken das sich die große Mehrheit vom BDM entfernt hat
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von Wilfried Maser
Mit der Anbindehaltung
verschwindet auch die Weidehaltung der Milchkühe, denn immer mehr der Laufstallbetriebe verzichten auf Weidehaltung der Milchkühe. Die Auswirkungen werden mehr sein als nur, das verschwinden von ein paar kleinen Milchkuhbetrieben. Was machen die Molkereien mit der Milch aus ... mehr anzeigen Anbindehaltung, durch Milchlieferverträge sind die Molkereien verpflichtet die anfallende Milch aus der Anbindehaltung abzunehmen. Private Molkereien können die Verträge mit Kündigungsfristen kündigen. Genossenschaftsmolkereien können dies nicht. Anbindehaltung ist kein Grund, um einen Genossen aus der Genossenschaft auszuschließen. weniger anzeigen
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von Werner Albrecht
BDM?
Warum setzen sich hier unsere angeblich so soziale BDM und auch ABL nicht für diese Betriebsform ein??? Der BBV ist hier dran könnte Unterstützung von allen Landwirte gebrauchen um dieser Betriebsstruktur einen geregelten Übergang zu ebnen. Es darf nicht sein das dies hier NGO das tun
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von Matthias Zahn
PM 24.09.2013 - DBV-Position zur Milchmarktpolitik bestätigt: Deutsche Milcherzeugung wird wettbewerbsfähiger
Der Deutsche Bauernverband (DBV) sieht sich in seiner Haltung über die Entwicklung des europäischen Milchsektors nach 2015 bestätigt. Anlässlich der europäischen Milchkonferenz zeigte sich DBV-Vizepräsident Udo Folgart in Brüssel überzeugt, „dass die deutschen und europäischen ... mehr anzeigen Milcherzeuger vom Wegfall der Milchquote profitieren werden. Ein Festhalten an einer aktiven politischen Mengensteuerung verursacht mehr Schaden als Nutzen.“ Zu diesem Ergebnis würden nicht nur der DBV und die europäischen Bauern- und Genossenschaftsverbände kommen, sondern auch eine Expertengruppe, die im Auftrag der Europäischen Kommission eine Studie über zukünftige Entwicklungen im europäischen Milchsektor erstellt habe. Zu den Experten zählten Professor Dr. Ludwig Theuvsen von der Universität Göttingen und fünf weitere Wissenschaftler aus ganz Europa. - Da kannst du dich bedanken....... weniger anzeigen
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von Hans Nagl
Herr Albrecht
Warum gibt's noch Anbindehaltung ? Weil die Bauern über Jahre mit einen Weltmarktpreis abgespeist ( ausgehungert ) würden . Somit war es nicht möglich Rücklagen für einen Neuen Stall zu bilden. Den jeder würde doch lieber in ein einen neuen Laufstall melken. Der BDM kämpft seit ... mehr anzeigen Jahren für bessere Preise, wo war da die Unterstützung ? weniger anzeigen
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von Günter Schanné
Weil diese Betriebsform
gegen geltendes Tierschutzrecht verstößt.
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