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„Ein Marktbruch wäre fatal“

Ab 2021 sieht die Ferkelnotierung auf Initiative aus Bayern einen Zuschlag für kastrierte Tiere vor. Stephan Neher, Vorsitzender der Ringgemeinschaft Bayern, erläutert die Gründe.

Lesezeit: 2 Minuten

Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) hat beschlossen, dass kastrierte Ferkelpartien ab dem 1. Januar 2021 im Rahmen der Ferkelnotierung 2 € Zuschlag pro Tier erhalten. Warum tragen die Vermarkter im Süden diese Entscheidung mit?

Stephan Neher: Die bayerischen Erzeugergemeinschaften stehen wie die aus Baden-Württemberg voll hinter dieser Entscheidung. Die Initiative dazu kam ja von uns. Wir befürchten, dass wir ab nächstem Jahr, wenn die betäubungslose Kastration verboten ist, gerade hier in Süddeutschland zu viele unkastrierte Tiere haben, die der Markt gar nicht aufnehmen kann. Die Folge wäre ein Marktbruch, weil diese Tiere dann praktisch nichts mehr wert wären. Nach dem Strukturbruch, den wir für Ende dieses Jahres befürchten, wäre das fatal.

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Wie kommt der Zuschlag von 2 € zustande?

Neher: Um den Marktbruch zu verhindern, müssen wir den Ferkelerzeugern ein klares Signal geben, dass wir kastrierte Tiere brauchen und honorieren. Mit 2 € pro Partienferkel bzw. 4 € pro kastriertem Tier kann jeder Betrieb, egal mit welcher Struktur und welchem Verfahren, klarkommen. Wir wollen nach Möglichkeit jeden Ferkelerzeuger im Markt halten.

Warum wurde die Entscheidung schon so früh getroffen?

Neher: Weil sich die Ferkelerzeuger schon jetzt entscheiden müssen, ob sie in ein Isoflurangerät investieren und einen Zuschuss dafür beantragen wollen oder ob sie mit ihrem Tierarzt einen anderen gesetzlich erlaubten Weg der Kastration durchführen.

Wäre es nicht besser, wenn die Marktbeteiligten den Zuschlag selbst aushandeln?

Neher: Der größere Teil des Ferkelhandels läuft nicht über direkte Zuordnungen. Wenn wir hier unterschiedliche Zuschläge haben, lässt sich das nicht mehr handeln. Wir haben schon jetzt jede Menge Sorten von Ferkeln am Markt.

Damit die Mäster nicht auf ihren Kosten sitzen bleiben, ist unser Ziel, ab 2021 auch für

kastrierte Schlachtschweine einen Standarderhöhungszuschlag von 2 ct/kg SG auszuweisen. Darüber reden wir zurzeit mit den Schlachtunternehmen.

Verlieren durch diese Entscheidung Eber und immunokastrierte Tiere nicht an Wert?

Neher: Im Gegenteil. Wenn wir jetzt dafür sorgen, dass viele Ferkelerzeuger kastrieren, läuft der Markt für diese Tiere nicht übervoll, sodass die Schlachthöfe sie ausreichend honorieren müssen.

Das Interview stammt aus der Mai-Ausgabe von Südplus, die diese Woche erscheint.

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