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Eiweißwende: Brunner fordert "langen Atem"

Der Verein Donau Soja geht auf Eiweißwende-Tour und ernennt Bayerns ehemaligen Landwirtschaftsminister Brunner zum Ehrenmitglied. Der mahnt sogleich Geduld an.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Verein Donau Soja geht auf Eiweißwende-Tour und ernennt Bayerns ehemaligen Landwirtschaftsminister Brunner zum Ehrenmitglied. Der mahnt sogleich Geduld an.


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An der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in Freising trafen sich am 18. Juni der ehemalige Landwirtschaftsminister Helmut Brunner, der Präsident der LfL Jakob Opperer sowie Matthias Krön, Obmann des Vereins Donau Soja mit Vertretern aus Wissenschaft und Praxis. Die Konferenz war eine Station der Eiweißwende-Tour durch elf europäische Länder, organisiert vom Verein Donau Soja. Anlass für das Ereignis war das 140-Jährige Jubiläum der wissenschaftlichen Publikation „Die Sojabohne“ von Friedrich Haberland.


Zu Beginn der Pressekonferenz beschrieb Jakob Opperer, dass bereits Ende des 19. Jahrhunderts Versuchsfelder in Weihenstephan angelegt wurden.



Matthias Krön lobte die Vorreiterrolle Bayerns im Hinblick auf eine heimische Eiweißversorgung und bezeichnete die LfL als Motor, der die Eiweißstrategie antreibt.



Damit auch in Zukunft eine nachhaltige und konstante Entwicklung des heimischen Leguminosenanbaus fortgeführt werden kann, sind seiner Ansicht nach 5 Punkte essentiell:



1) Den Leguminosenanbau weiter fördern.



2) Den Import von Soja aus nicht nachhaltigem Anbau weiter reduzieren.



3) Weitere Eiweißquellen, wie zum Beispiel das Grünland, verstärkt nutzen und fördern.



4) Soja in der Nutztierfütterung weiter reduzieren.



5) Das Ernährungsverhalten der Bevölkerung berücksichtigen.




Brunner jetzt Ehremitglied




Für seinen Einsatz und sein Engagement zur Förderung des bayerischen Sojaan-baus ernannte Matthias Krön den ehemaligen Landwirtschaftsminister Helmut Brunner zum Ehrenmitglied des Vereins Donau Soja. Man müsse einen langen Atem haben. Mit diesen Worten beschrieb Helmut Brunner 2017 den Weg der Eiweißwende und mahnte weiterhin zu Geduld.



Er sieht die Eiweißwende mit der aktuellen Anbauausweitung auf einem sehr guten Weg, merkte jedoch an, dass sich insbesondere im Bereich der Züchtung noch einiges tun darf und auch wird. Sein Wunsch sei, dass aus der Eiweißinitiative eine nachhaltige Bewegung wird.



Anton Huber, Getreide- und Ölsaatenreferent des Bayerischen Bauernverbandes, zeigte sich erfreut darüber, dass trotz veränderter politischer Rahmenbedingungen die Anbaufläche von Soja um rund 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden konnte. Er sieht weiterhinLuft nach oben, da in Bayern Fläche vorhanden ist, auf der ein Anbau von Soja möglich sei.





100 % Eigenversorgung nicht realisierbar




Auf die Anfänge der heimischen Eiweißinitiative blickte Dr. Robert Schätzl, Bayerische Eiweißinitiative, Institut für Betriebswirtschaft und Agrarstruktur der LfL, zurück. Damals zeigten die ersten Recherchen schon bald, dass eine 100-prozentige Versorgung aus heimischen Quellen nicht realisierbar sei.



Durch zahlreiche Forschungsprojekte, Beratung und begleitenden Wissenstransfer konnten in den letzten Jahren Fortschritte in verschiedenen Bereichen erzielt werden. Darunter fallen zum Beispiel die Entwicklung von Rationsgestaltungen mit heimischen Leguminosen, eiweißeffiziente Fütterungsstrategien bei Schwein und Geflügel, eine effiziente Grünlandwirtschaft oder nachhaltige Fruchtfolgesysteme mit Leguminosen.



Ein Zahlenbeispiel verdeutlicht den Erfolg: Der Verbrauch von Sojaextraktionsschrot konnte von 800.000 Tonnen im Jahr 2010 um 300.000 Tonnen (2017) reduziert werden. Eine weitere Reduzierung des Importes von Soja sei realistisch, wenn der heimische Anbau in Zukunft gestärkt wird sowie die Aktivitäten in der Züchtung weiter vorangetrieben werden.



Sortenversuche sowie produktionstechnische Fragen rund um Soja sind Teil der Arbeit vonDr. Joachim Ederund seinem Team. Das Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung schaffte durch seine Forschung Standards rund um den Sojaanbau, die heute in der Praxis verbreitet sind und den Grundstein für einen gelungenen Anbau legen. Ein aktuelles Projekt, das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BLE) mitfinanziert wird, ist die Prüfung und Entwicklung von Sojabohnenzuchtmaterial für die Fütterung unter besonderer Berücksich-tigung der Merkmale Frühzeitigkeit, Kühletoleranz und Proteinertrag.

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