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„Es weht ein Wind durch Bayern!“

Bayern braucht mehr Bio, sagen die Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern und der Bund Naturschutz in Bayern. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz stellen sie klare Forderungen an den künftigen Koalitionsvertrag.

Lesezeit: 5 Minuten

Bayern braucht mehr Bio, sagen die Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern und der Bund Naturschutz in Bayern. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz stellen sie klare Forderungen an den künftigen Koalitionsvertrag.



Der Bund für Natuschutz in Bayern (BN) sieht den Ausbau des ökologischen Landbaus als eine wichtige Aufgabe der neuen bayerischen Staatsregierung an, um den Verlust der biologischen Vielfalt  zu stoppen, die Gewässer zu schützen und den Herausforderungen des Klimaschutzes Stand zu halten.



Zusätzlich biete die ökologische Land- und Lebensmittelwirtschaft große Chancen für die bäuerlichen landwirtschaftlichen Bertiebe, den Umwelt- und Tierschutz, nachhaltige Wirtschaftskreisläufe sowie attraktive Arbeitsplätze insbesondere in ländlichen Gegenden. Aus diesen Gründen  fordern die Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern (LVÖ) und BN in Bayern konkrete Maßnahmen.





„Die Bayerische Regierung muss sich endlich klar zu Bio bekennen!“



Darin waren sich alle Sprecher auf der gemeinsamen Pressekonferenz gestern in München einig! In allen Bereichen, in denen der Freistaat Verantwortung und Gestaltungsmöglichkeiten habe, müsse die Regierung sich klar für die Unterstützung der ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft aussprechen und gezielt ausbauen.



Im Bereich der Forschung etwa die Einrichtung eines eigenen Instituts für ökologischen Landbau an der Landesanstalt für Landwirtschaft .



Große Hoffnung setzen die Sprecher auf die Förderung der Ökomodellregionen, die zwingend erhöht werden müsse. Laut Mergner gebe es bereits 27 Neuanmeldungen zu diesem Programm, doch die geplanten Förderungen der Regierung reichten nur für einen Zuwachs von sechs Regionen aus.



Ziel der Bundesregierung ist es, den Ökolandbau in Deutschland bis 2030 auf 20% zu erhöhen.

„Wenn Bayern hier weiter an der Spitze bleiben will, muss die neue Regierung den Ökolandbau im Freistaat bis zum Ende der Legislaturperiode verdoppeln“, so Richard Mergner, BN Landesvorsitzender.



Bayern befände sich aktuell in der  "beschämende Situation", Bio-Lebensmittel importieren zu müssen, um die heimische Nachfrage stillen zu können, meint Mergner, dabei biete der Freistaat hervorragende Voraussetzungen für eine ökologische Bewirtschaftung.


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Auch Josef Wetzstein, 1. Vorsitzender der LVÖ Bayern, fordert den weiteren Ausbau der ökologischen Landwirtschaft. " In Bayern wollen Bäuerinnen und Bauern auf Bio umstellen, und die bayerischen Kundinnen und Kunden wollen mehr heimische Bioprodukte kaufen. Um die sich am Markt bietenden Chancen nutzen zu können, brauchen wir entsprechende politische Rahmenbedingungen.“




BN und LVÖ sind mit ihren Forderungen nicht allein


Einige Vertreter der Biobranche in Bayern schließen sich den Forderungen der LVÖ und des BN an.

So erwartet Stephan Paulke, Vorstandsvorsitzender der Basic AG, von der neuen Regierung die Entwicklung der Bio-Branche aktiv zu gestalten und nicht nur dahin tröpfeln zu lassen. "Es gilt Führung zu übernehmen, nicht den Status-quo zu verwalten", so Paulke.



Barbara Scheitz, Geschäftsführerin der Andechser Molkerei Scheitz GmbH spricht neben der Politik auch dem Verbraucher eine große Rolle zu. „Jede Kaufentscheidung ist ein Wahlergebnis“, sagt Scheitz, "das zeigt wie sich der Verbraucher die Landwirtschaft der Zukunft vorstellt.“



Damit der Konsument eine bewusste Entscheidung treffen könne, besonders auf dem aktuellen „fehlgeleiteten Markt“, benötige er ein fundiertes Wissen. „Wenn der Verbraucher am Kühlregal steht und vergleicht, stellt er sich die Frage, was da steht“, so Scheitz. Ein aufgeklärter Verbraucher könne erkennen, dass die konventionellen Lebensmittel schlichtweg zu billig seien. Deshalb fordern die Vetreter auch mehr Informationen für die Menschen in Bayern zu den Themen ökologische Landwirtschaft.



Dr. Franz Ehrnsperger, Seniorchef der Neumarkter Lammsbräu und Vorsitzender der Qualitätsgemeinschaft Bio-Mineralwasser e.V. sieht eine Veränderung in der Landwirtschaft als unerlässlich, um die "selbstgeschaffenen Probleme" wieder lösen zu können. "Mit jedem Landwirt, der verschwindet, geht ein Stück Bayern verloren", stellt er klar. Die bayerische Regierung müsse dafür sorgen, dass der Anteil an ökologisch bewirtschafteten Flächen in Bayern deutlich erhöht werde, damit die Menschen von all den Vorteilen, die der ökologische Landbau mit sich bringt, auch vor Ort profitieren.



Hubert Heigl, stellvertretender Vorsitzender des LVÖ Bayern, sieht vor allem in der Ausbildung ein großes Defizit. Demnach spiele der ökologische Landbau in den Lehrplänen bis jetzt kaum oder gar keine Rolle und sei auf die industrialisierte Landwirtschaft spezialisiert.   Um eine breite Basis zu schaffen sieht er die Einführung eines Pflichtfachs ökologischer Landbau inklusive Prüfungspflicht und motivierter Lehrer als unerlässlich. "Wir brauchen in der Landwirtschaft die Fähigkeit des freien Denkens", betont der Landwirt. Er wünscht sich junge, gut ausgebildete Hofnachfolger, die mit Freude und Können die Bio-Betriebe weiterführen.


„Marke Bayern würde es gut stehen, 100% Bio zu sein“


In den letzten Jahren hat sich die ökologische Land- und Lebensmittelwirtschaft in Bayern positiv entwickelt. Mit über 50.000 Arbeitsplätzen und ca. 3 Mrd. Jahresumsatz stellt sie einen wichtigen und zukunftsfähigen Wirtschaftsfaktor dar, der stets vom Wirtschaftsministerium unterschätzt worden sei.

Ein Ausbau der nötigen Strukturen durch die Regierung ist dringend nötig, damit die Branche weiterhin ungehindert wachsen kann.



Es gelte die Widerstände in der Politik mit Hilfe der Verbraucher und der Öffentlichkeit zu überwinden, die Ernährungswirtschaft wieder zu Lebensmittelwirtschaft zu machen und dem Trägheitsmoment, in dem sich die Entwicklung der ökologischen Lebensmittelwirtschaft gerade befände, wieder neuen Schwung zu versetzen - mit frischem ökologischen Wind.













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