Die österreichische Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger fordert angesichts der Kürzungspläne von Haushaltskommissar Günther Öttinger, bei der EU-Verwaltung zu sparen. „Wir müssen uns überlegen, ob unser ganzes Kontroll- und Verwaltungssystem so noch Sinn macht“, erklärte Köstinger gegenüber top agrar-Südplus auf der BioFach in Nürnberg. „Wir haben mittlerweile zum Teil die Kontrolle der Kontrolle der Kontrolle. Diese ganzen Stellen verwalten sich zum Teil schon extrem stark selbst. Und da sehe ich sehr viel Potenzial.“
Sehr kritisch sieht die ÖVP-Politikerin in diesem Zusammenhang das Greening. Die Studien zur Folgenabschätzung des Greenings hätten gezeigt, dass die Wirkungen in keiner Relation zum Verwaltungsaufwand stünden. Speziell in Österreich habe das Greening gar nichts gebracht. „Wir haben über unser Agrarumweltprogramm ÖPUL 90 % unserer Agrarflächen durch freiwillige Maßnahmen abgedeckt“, so Köstinger. „Die Bauern können nicht verstehen, warum sie jetzt weniger Geld bekommen, aber mehr machen müssen. Uns haben diese Direktzahlungs-Greeningmaßnahmen vor allem Schwierigkeiten in der Verwaltung gemacht.“
Zudem stellt die Ministerin die Flächenerhebungen für die GAP-Anträge infrage und fordert einfachere Modelle. „Wir haben in Österreich massive Schwierigkeiten mit den Flächenvermessungen, weil sich die Natur leider nicht an das Papier hält. Das haben wir auf den Ackerflächen und noch viel massiver in den Berggebieten“, erläutert Köstinger.
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