Um die Waldbesitzer in Zeiten von Dürre, Sturm und Schädlingen bestmöglich zu unterstützen, hat die Landesregierung die neu aufgestellte Verwaltungsvorschrift „Nachhaltige Waldwirtschaft“ in Kraft gesetzt.
Mehr Geld für Schadholzaufarbeitung
Wie das Landwirtschaftsministerium mitteilte, können Waldbesitzer in dem Bundesland jetzt entsprechende Förderanträge stellen. Im Zentrum der neuen Fördermaßnahmen stehe die Unterstützung bei der Aufarbeitung von Schadholz. Der Fördersatz des zurückliegenden Jahres sei auf nunmehr 6 € je Festmeter verdoppelt worden. Daneben würden weitere Maßnahmen gefördert, die mit der Aufarbeitung kombiniert werden könnten, unter anderem die Entrindung von Schadholz, das Hacken von befallsgefährdetem Holz sowie die Anlage von Nass- und Trockenlagern. Die genannten Fördermaßnahmen stünden in diesem Jahr auch für eine rückwirkende Beantragung bereit, berichtete das Ministerium. Ein weiterer Schwerpunkt des Förderpakets sei die Wiederbewaldung der von Sturm, Dürre und Käfer betroffenen Flächen.
Genehmigung von der EU-Kommission
Für das gesamte Förderpaket zur Bewältigung der Folgen von Extremwetterereignissen im Wald sei der Landesregierung pünktlich zum Start eine beihilferechtliche Genehmigung der EU-Kommission zugestellt worden. „Wir sind überzeugt davon, dass mit der neuen Verwaltungsvorschrift in der derzeitigen Krisensituation die Weichen richtig gestellt wurden, um die Waldbesitzer umfassend zu unterstützen und damit auch der Verantwortung der Gesellschaft für den Wald gerecht zu werden“, betonte Landwirtschaftsminister Peter Hauk. Das Gesamtpaket der Verwaltungsvorschrift belaufe sich derzeit auf insgesamt 34,1 Mio. €. Davon seien 28,6 Mio. € für die Bewältigung der Folgen von Extremwetterereignissen vorgesehen.
Schäden gut für Artenvielfalt
Auch in der Forschung blieben die aktuellen Waldschäden Thema. Allerdings stellte ein Forscherteam in einer Studie unter Leitung des Ökologen Prof. Jörg Müller von der Universität Würzburg fest, dass Waldschäden durchaus ihr Gutes für die Artenvielfalt im Wald hätten. Ein intensiver Wechsel aus dichtem Wald und Lücken, wie sie jetzt durch die Waldschäden entstünden, erhöhe nämlich die Biodiversität. Voraussetzung sei, dass noch genügend geschlossene Wälder verblieben, um Moose und Pilze zu erhalten. Die Studienergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Natur Ecology & Evolution“ publiziert.