Bayern

Förderung für artenreiches Grünland anpassen

Betriebe mit Weidehaltung beklagen, dass ihre Arbeit draußen nicht ausreichend in der Förderung abgebildet wird. Die Förderung müsse den tatsächlichen Arbeitsaufwand berücksichtigen.

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Eine grundlegende Reform der Förderung von artenreichem Grünland wünschen sich mehr als vier Fünftel der Gewinner der Wiesenmeisterschaften in Bayern. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter den 50 Siegerbetrieben des Wettbewerbs, der von 2008 bis 2018 von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und dem Bund Naturschutz in Bayern (BN) ausgerichtet wurde.

Wie die beiden Veranstalter mitteilten, beklagten vor allem die Betriebe mit Weidehaltung, dass ihre Arbeit für das Austreiben, die Weidepflege und das Zäunen nicht ausreichend in der Förderung abgebildet werde. Die Förderung müsse den tatsächlichen Arbeitsaufwand berücksichtigen. Dies könne mit pauschalen Flächenzahlungen oder Tierprämien nicht erreicht werden, so die Bauern.

Etwa ein Drittel hält laut LfL und BN die Förderung unter den jetzigen Rahmenbedingungen zwar noch für ausreichend. Ein weiteres Drittel habe aber eher unentschieden geantwortet; hier seien vor allem Bedenken wegen der steigenden Pachtpreise, der gefährdeten Flächenverfügbarkeit oder des Preisdrucks auf Milch- und Fleischprodukte geäußert worden.

Außerdem wünschten sich viele Landwirte eine auf ihren Betrieb zugeschnittenen Beratung zu den angebotenen Förderprogrammen. Dabei sollte der Umfrage zufolge mit Blick auf eine ergebnisorientierte Wiesennutzung auch der Futterwert artenreicher Wiesen einbezogen werden. Zudem sprachen sich viele Befragte dafür aus, dass eine besonders insektenfreundliche Mahd honoriert werden sollte.

Der Vorsitzende des BN-Landesverbandes, Richard Mergner, resümierte, dass für den Erhalt von artenreichen und blühenden Wiesen in der bayerischen Kulturlandschaft die finanzielle Förderung, die Nutzung des Wiesenaufwuchses im eigenen Betrieb und das persönliche Engagement der Landwirtsfamilien ausschlaggebend seien.

Der Leiter der Abteilung „Landwirtschaftliche Erzeugung“ vom Münchener Landwirtschaftsministerium, Friedrich Mayer, hob hervor, dass artenreiches Grünland nicht nur als Futtergrundlage diene, sondern auch einen wichtigen Beitrag zum Boden-, Gewässer-, und Artenschutz leiste.

Insgesamt 453 Landwirte beteiligten sich an den Wiesenmeisterschaften, bei denen Bauern ausgezeichnet wurden, die artenreiche Wiesen mit einem passenden Nutzungskonzept erfolgreich in ihre Betriebe integriert hatten.