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Üble Nachrede

Gift in Obstplantagen? Südtiroler Landesrat verklagt Verein „Münchner Umweltinstitut“

In Kampagnen behauptet ein Umweltverein aus München, dass die Obstbauern in Südtirol Massen an Giften in die Plantagen sprühen. Dem dortigen Landrat reicht es jetzt, er hat Anzeige erstattet.

Lesezeit: 2 Minuten

Wegen übler Nachrede und schwerwiegender, falscher Vorwürfe gegen die Obstbauern in Südtirol muss sich nächste Woche der Verein „Münchner Umweltinstitut“ vor dem Landgericht in Bozen verantworten. Geklagt hat der Südtiroler Landesrat Arnold Schuler.

Die Umweltschützer hatten im Internet und auf Plakaten schon 2017 von "Pestizid -Tirol" gesprochen, berochtet der Bayerische Rundfunk. Bilder zeigten Radfahrer in Schutzanzügen, auf einem Titel war ein Traktor mit einer Nebelwolke abgebildet, als Symbol für einen angeblich großflächigen Pestizideinsatz in den Apfelplantagen. Kampagnenleiter Karl Bär vom Münchner Umweltinstitutes will vor Gericht vorrechnen, wie viel Mittel die Obstbauern einsetzen. Er meint, man wolle ihn mit der Anklage mundtot machen.

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Für viele Südtiroler Obstbauern sind aber schon die Fakten und Formulierungen schlichtweg falsch. So sei die kommunizierte Menge an Mitteln irreführend, weil sie nicht unterscheiden, welche Wirkstoffe wogegen eingesetzt werden und auf welche Art. So könnten 70 % der Stoffe, die dort aufgeführt werden, auch im Biobereich eingesetzt werden, sagt Landesrat Schuler.

Er verweist auch auf den "integrierten Anbau" in Südtirol, der auf natürliche Feinde setze und darauf, dass nur so viele Spritzmittel verwendet werden wie nötig und wirtschaftlich sinnvoll. Für Umweltschützer Bär sei das laut BR Augenwischerei.

Für großen Ärger in Südtirol soll zudem das Buch "Das Wunder von Mals" sorgen. Darin schreibt Alexander Schiebel, die Spritzpraxis sei zwar kein Mord, aber nicht weit davon entfernt: "Tötung durch vorsätzliches Ignorieren der Gefahren. Das lässt sich wahrscheinlich sogar statistisch beweisen. Und in einer solchen Statistik ginge es nicht um Zahlen, sondern um Menschenleben", zitiert der BR von Seite 69.

Arnold Schuler geht auch dieser Vorwurf, die Bauern würden den Tod von Menschen bewusst oder unbewusst in Kauf nehmen, zu weit. Das könne man so nicht stehen lassen. Das und ähnliche Aussagen hätten ihn dazu bewogen, Anzeige zu erstatten.

Mehr als 1.300 Bauern sollen sich den Klagen angeschlossen haben. Sie fühlen sich und ihre Arbeit verunglimpft. Die Umweltschützer verweisen dagegen auf Meinungsfreiheit.

Nach Informationen des BR umfasst der Prozess mehrere Verfahren. So stehen möglicherweise noch weitere Anklagen bevor - gegen andere Mitarbeiter des Münchner Umweltinstituts und den Verleger des Münchner oekom-Verlages, in dem Schiebels Buch über “das Wunder von Mals“ erschienen ist

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