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Gülle: „Ausnahmen sind unrealistisch“

In den Grünlandregionen erhitzt die Pflicht zur bodennahen Gülleausbringung ab 2025 die Gemüter. Die Landesanstalt für Landwirtschaft in Bayern sieht kaum Chancen für Alternativen.

Lesezeit: 2 Minuten

Wird die Pflicht zur bodennahen Gülleausbringung in Bayerns Grünlandregionen wirklich dazu führen, dass weniger Nitrat in Gewässer gelangt?

Freibauer: Eines vorweg: In den bayerischen Grünlandregionen gibt es kaum Probleme mit der Nitratbelastung des Grundwassers! Die bodennahe Gülleausbringung zielt vielmehr darauf, die Ammoniakemissionen deutlich zu reduzieren. Ammoniak wird flächig in Ökosysteme eingetragen, auch in Feuchtgebiete und Oberflächengewässer. Dennoch „Ja“ auch beim Nitrat – auf den Ausbringflächen selbst genauso wie insgesamt im Landschaftskontext. Wenn es kurz nach der Ausbringung stark regnet, wird nach bodennaher Ausbringung weniger Gülle abgeschwemmt.

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Sie führen derzeit Versuche mit verschiedenen Ausbringtechniken durch. Wann legen Sie Ergebnisse vor?

Freibauer: Die Nährstoffeffizienz verschiedener Ausbringtechniken, gerade im Hinblick auf die Ammoniakemission, ist seit Jahren international gut untersucht. Unsere Versuche im Allgäu sowie nun auch auf drei Standorten in Franken gehen noch offenen Fragen zum Technikeinsatz unter bayerischen Verhältnissen nach. Erste robuste Ergebnisse dürften Ende 2021 vorliegen.

Wie realistisch ist es, dass Bayern vor 2025 als Alternative zur bodennahen Ausbringung noch Güllezusatzstoffe wie Pflanzenkohle zulässt?

Freibauer: Die Behandlung mit Säure ist derzeit die einzige bekannte Maßnahme, die zu einer geringeren Ammoniakemission gegenüber Breitverteilung mit unbehandelter Gülle führt. Ob und inwieweit dies auf bayerische Verhältnisse zu übertragen ist, bedarf aber noch Klärungen. Bei anderen Behandlungsmaßnahmen fehlen wissenschaftliche Nachweise für eine ausreichende Emissionsminderung. Es ist unrealistisch, bei diesen vor 2025 zu einer abschließenden fachlichen Einschätzung zu kommen.

Eine Fachgruppe begleitet nun Ihre Arbeit. Wer macht da mit und wie viel Einfluss haben die Teilnehmer auf Ihre Versuche?

Freibauer: Wir haben bei unserem Projekt „Emissionsarmer Gülleeinsatz Grünland Franken“, eine „projektbegleitende AG“ eingerichtet. Dies ist bei Projekten nicht unüblich. Die Aufgabe der Gruppe ist der fachliche Austausch von Wissenschaft und Praxis. Vertreten sind Berater, Maschinenring, Verbände, Landwirtschaftsministerium und Universität. Ziel ist, die Einführung neuer Anwendungstechniken in der Praxis zu erleichtern. Die Gruppe übt keinen direkten Einfluss auf die laufenden Versuche aus. Denkbar ist jedoch, dass sich Ansätze für künftige Versuche ergeben.

Das Interview stammt aus der Juniausgabe von Südplus, die am Wochenende erscheint.

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