Nachdem in Widdern bei Heilbronn bei drei getöteten Schafen durch eine genetische Untersuchung nachgewiesen wurde, dass es sich um einen Wolfsriss handelt, wird im Landtag in Stuttgart eifrig über das künftige Wolfsmanagement diskutiert.
Landwirtschaftsminister Peter Hauk sowie Vertreter der FDP/DVP-Fraktion sprechen sich klar dafür aus, die Wölfe zu bejagen: "Es wird nicht ausreichen, den Wolf von Viehherden fernzuhalten. Das ist nur möglich, wenn man in den Bestand eingreift." Hauk möchte die Möglichkeiten der Bejagung der geschützten Tiere erweitern und den Wolf ins Jagdrecht aufnehmen. Leider seien aber weder die Naturschutzverwaltung noch die Verbände bereit, die Wolfsbestände zum Schutz unserer Kulturlandschaft zu regulieren. Derzeit unterliegen Wölfe dem Naturschutzrecht, nur so genannte Problemwölfe dürfen abgeschossen werden. Hauk schlägt zudem vor, bestimmte Schonzeiten einzurichten, in denen die Wölfe nicht gejagt werden dürfen.
Auch die Sprecher der FDP/DVP-Fraktion Andreas Glück und Dr. Friedrich Bullinger fordern, den Wolf analog zum Luchs zunächst bei Zuweisung einer ganzjährigen Schonzeit in das Jagd- und Wildtiermanagementgesetz aufzunehmen. "Dies würde durch die Einbindung der Jägerschaft erstens ein engmaschiges Monitoring des Wolfes ermöglichen und zweitens rechtssichere Hegeabschüsse einzelner Problemtiere."
Díe Grünen im Landtag plädieren dagegen weiterhin für entsprechende Herdenschutzmaßnahmen durch ausgebildete Hunde und spezielle Zäune. In Notfällen würden diese auch vom Land bereit gestellt, heißt es aus dem grün geführten Umweltministerium unter Franz Untersteller.
Der Halter der Lämmer erhält indessen erstmal eine Entschädigung aus dem Ausgleichsfonds Wolf, die vom NABU verwaltet wird. Je nach Rasse, Alter, Geschlecht des Tieres bekommt er zwischen 50 und 400 € pro Tier.