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Höhere Milchpreise trotz Corona-Krise?

Obwohl der Milchmarkt derzeit unter Druck steht, erhöhten einzelne süddeutsche Molkereien im März ihr Milchgeld. Wie geht das?

Lesezeit: 3 Minuten

Der März-Milchpreis zeigt deutlich, wie unterschiedlich stark die Molkereien unter den Folgen der Corona-Krise leiden. Denn während zum Beispiel die Milchwerke Schwaben in Ulm durch den Wegfall des Großverbrauchergeschäftes und Absatzeinbrüchen im Export das Milchgeld gleich um 2 ct senken musste, konnten einzelne Molkereien mit ihrem Preis sogar noch anziehen.

Drei Molkereien erhöhen Preise

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Die Schwarzwaldmilch in Freiburg verbucht von Februar auf März ein Plus von 0,5 auf einen Grundpreis von 33,96 ct/kg (bei 4,0 % Fett, ohne Zuschläge, bei Umrechnungsfaktor 1,02). Inklusive Zuschläge erreicht die Markenmolkerei 34,4 ct.

Zott ging mit dem Preis ebenfalls um 0,5 ct auf 33,6 ct/kg hoch, inklusive Zuschläge landet das Unternehmen bei 35,8 ct/kg. Und die Milchwerke Oberfranken-West in Coburg steigerten ihre Auszahlungsleistung gar um 0,7 ct auf 33,41 ct/kg. In der Summe erhielten die Lieferanten dort im März inklusive Qualitäts- und GVO-frei-Zuschlag einen Preis von 35,1 ct/kg ausgezahlt. Laut Geschäftsführung soll sich daran auch im April nichts ändern.

Markengeschäft wächst weiter

Wie sind aktuell diese Preissteigerungen möglich? Die Schwarzwaldmilch macht ganz klar die starke Entwicklung ihres Markengeschäftes für die höheren Preise verantwortlich. Die Corona-Pandemie spiele dabei keine Rolle, die Bevorratungskäufe seien nur ein auf wenige Wochen begrenztes Phänomen gewesen.

Man richte die Preise nicht nach kurzfristigen Ereignissen aus, teilt das Unternehmen auf Anfrage von top agrar-Südplus mit. "Wir verfügen über ein leistungsfähiges und robustes Geschäftsmodell, dass von einem ausbalancierten Produktsortiment und einer strategischen Diversifikation lebt. So können wir Marktvolatilitäten abfangen bzw. regulieren und einen stabilen, überdurchschnittlichen Auszahlungspreis gewährleisten", sagt Unternehmenssprecher Moritz Collmar.

Bei Zott wurden dagegen die derzeitigen Milchpreise noch vor der Krise mit den Erzeugern ausgehandelt: "Zum damaligen Zeitpunkt waren die Markteinschätzungen gänzlich anders als heute. Bedingt durch Rohstoffwerte von über 36 Cent/kg gingen wir seinerzeit davon aus, dass wir in allen Segmenten Preiserhöhungen durchsetzen werden können. Insofern stimmten wir den Forderungen der Erzeuger nach Preiserhöhungen damals zu, was zu einer Milchpreisleistung von 36,5 Cent /kg incl. aller Zuschläge bei 4,2 % Fett und 3,4 % Eiweiß im April führte", sagt Christian Schramm, Leiter des Milcheinkaufs bei Zott.

Wie sind die Preisaussichten?

Auch wenn im April die Preise vertragsbedingt zum Teil wohl noch auf dem aktuellen Niveau bleiben werden, sind die Unternehmensvertreter skeptisch: "Wir gehen davon aus, dass der Milchpreis die nächsten Monate nach unten korrigiert werden muss. Dies wird aber wiederum mit den Erzeugervertretern verhandelt werden", so Schramm weiter.

Auch die Schwarzwaldmilch sieht die Preise tendenziell unter Druck. Man rechne mit einem Rückgang der Kaufkraft durch sinkende Einkommen und Konsumzurückhaltung. Sprecher Moritz Collmar: "Eine Jahresprognose zu Umsatz und Ergebnis ist durch die derzeitigen Turbulenzen lediglich unter großen Vorbehalten möglich. Der Milchauszahlungspreis richtet sich jeweils nach den tatsächlichen Zahlen und den aktuellen Vorhersagen – die derzeit von vielen Unbekannten geprägt sind." Man gehe dabei aber stets im Sinne der Milcherzeuger wirtschaftlich verantwortungsvoll vor.

Weitere aktuelle Milchpreise von süddeutschen Molkereien https://www.topagrar.com/rind/milchpreisbarometer/sued aber auch von der Mehrzahl der bundesdeutschen Milcherfasser finden Sie in unserem top agrar-Milchpreisbarometer.

Bitte beachten Sie, dass wir in der aktuellen Printausgabe von top agrar-Südplus die Preiserhöhung bei den Milchwerken Oberfranken-West noch nicht berücksichtigt haben. Bei der März-Auszahlungsleistung der Molkerei Jäger ist uns leider ein Zahlendreher unterlaufen: Im März zahlte das Unternehmen bei 4 % Fett inklusive Zuschlägen 34,6 ct, statt 36,4 ct aus.

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