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„Ideologien bringen keine Lösung“

Am Stuttgarter Landwirtschaftsministerium geht eine Ära zu Ende: Nach 20 Jahren als Abteilungsleiter Landwirtschaft verabschiedet sich Joachim Hauck in den Ruhestand.

Lesezeit: 3 Minuten

Herr Hauck, was werden Sie in Ihrem Ruhestand aus dem Alltag im Ministerium wohl am stärksten vermissen?

Joachim Hauck: Die Kolleginnen und Kollegen und die vielen anderen Menschen, denen ich täglich begegnet bin.

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Was hätten Sie gerne noch erreicht, bevor Sie abtreten?

Hauck: Dass wir alle, Gesellschaft und Politik, zurückkehren zu einer sachorientierten Diskussion der vielfältigen und komplexen Probleme auf der Basis von Fakten. Vereinfachende Ideologien machen zwar Stimmung, bringen aber keine Lösung. Nachhaltigkeit lässt sich nur durch Kompromisse zwischen den ökologischen, ökonomischen und sozialen Zielen erreichen. Dabei müssen wir unsere regionalen Probleme im Zusammenhang mit der globalen Frage nach der Zukunft unseres Planeten sehen. Gelingt uns das, werden wir schnell erkennen, welch große Bedeutung eine funktionierende, nachhaltige heimische Landwirtschaft hat. Wenn wir unsere Bauern wertschätzen, werden sie unsere Probleme mit uns lösen. Wenn wir sie nur zum Sündenbock machen, werden sie ihre Hoftore schließen.

Weggefährten schätzen Sie für Ihr enormes Wissen und Ihr Gedächtnis. Wie trainiert man das?

Hauck: Es ist sicherlich zum Teil Begabung, für die ich sehr dankbar bin. Weitere Bausteine sind eine sehr gute, breite Ausbildung, die volle Konzentration auf das Fachgebiet und die tägliche Anwendung des Gelernten. Den wichtigsten Anteil aber haben die vielen Weggefährten, die mich an ihrem Wissen teilhaben ließen und meine Meinung auch kritisch hinterfragten.

Sie hatten stets ein Ohr für die Nöte Einzelner. Führte das nicht zu Diskussionen mit Amtsleitern, die sich strikt an die Vorgaben zu halten haben?

Hauck: Wer Politik macht, muss seine Entscheidungen regelmäßig am konkreten Einzelfall prüfen. Selbstverständlich habe ich mich dabei auch an die Vorgaben gehalten! Dies schließt aber unterschiedliche Bewertungen, Ermessensentscheidungen und intelligente Lösungen nicht aus. Die Verwaltung hat zu prüfen, wie sie den Anliegen der Bürger im Rahmen der geltenden Normen entsprechen kann und nicht, wie man Vorhaben verhindert. Unsere Volkswirtschaft leidet ohnehin unter einem Genehmigungsproblem.

Wie oft haben Sie im Ländle schon Urlaub gemacht?

Hauck: In den letzten 15 Jahren haben wir bis auf eine Woche im Bayerischen Wald und eine in Dresden unseren Urlaub immer im Ländle verbracht. Auf unseren Tagesausflügen entdecken wir überall im Land immer wieder Neues und Schönes.

Haben Sie Angst, nach Ihrer beruflichen Karriere in ein Loch zu fallen?

Hauck: Nein! Es gibt vieles, was getan werden sollte und was ich immer schon tun wollte.

Dieser Artikel stammt aus der Südplus 08/2019. Jetzt testen.

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