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topplus Pflanzenschutz

Ist die Hacke die bessere Spritze? Pro und Kontra

Der Staat und viele Hersteller pushen Hacktechnik als Alternative zum chemischen Pflanzenschutz. Doch die Praktiker Hans Neumayer und Robert Bohla sind geteiler Meinung.

Lesezeit: 3 Minuten

Pro

Wir haben uns erst vor Kurzem ein neues Hackgerät von Einböck angeschafft, welches wir in Sojabohnen und Zuckerrüben verwenden. Vor allem bei den Sojabohnen bringt uns die Hacktechnik einige Vorteile: Wir hacken kurz vor Reihenschluss, damit Unkraut verhindert wird. Die zusätzliche Durchlüftung wirkt sich positiv auf die Knöllchenbakterien aus. Dadurch wird der Stickstoff stärker mineralisiert und mobilisiert.

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Zudem verschlechtert sich der Erosionsschutz bei einer guten Mulchauflage durch das Hacken kaum.

Auch in den Zuckerrüben hacken wir gegen die Spätverunkrautung, wenn wir sehen, dass der Bestand nicht sauber ist. In einem Jahr haben wir einmal nicht gehackt, da mussten wir eine Fläche von 7 ha mit der Hand von Melde und Gänsefuß befreien. Das nimmt natürlich sehr viel Zeit in Anspruch.

Würden wir nicht hacken, müssten wir Herbizidmaßnahmen anwenden. Und die kommen bei den Unkräutern in Zuckerrüben nicht mehr an der Wurzel an, da ihre Blätter in dem Stadium schon zu groß sind. Außerdem wird sich die Zulassungssituation der Herbizide in den nächsten Jahren wahrscheinlich auch nicht verbessern.

Ich denke, dass Hacktechnik definitiv ein Trend ist, der auch in Zukunft weiter bestehen bleibt. Es gibt ja immer mehr Mitteleinschränkungen und man muss sich nach Alternativen umschauen.

- Hans Neumayer aus Ruhstorf an der Rott

Kontra

Ich hacke nicht, da wir viele Hanglagen haben und die Böden sehr stark wechselnd sind. Dadurch nimmt die Erosionsgefahr zu. Vor allem, wenn längs zum Hang gearbeitet wird und der Boden sehr krümelig ist.

Durch den chemischen Pflanzenschutz hingegen wird die Mulchschicht an der Oberfläche nicht aufgebrochen, die Erosionsgefahr ist dann nicht so groß. Außerdem kommt keine Luft in den Boden und die Mineralisation wird nicht so stark angeregt, was vor allem im Herbst gewünscht ist.

Neben der Lage kommt es auch auf die Bodenbeschaffenheit an. Bei Flächen, in denen sich zum Beispiel sandige, schluffige und tonige Abschnitte abwechseln, ist es sehr schwer, einen geeigneten Zeitpunkt zum Hacken zu finden.

Man bekämpft beim Hacken das Unkraut ja zum einen mit dem Erdstrom, das heißt, dass die Unkräuter durch die Erde verschüttet werden. Daher darf das Unkraut auf sandigen Böden noch nicht zu groß sein. Beim Spritzen hingegen werden die Unkräuter viel gezielter abgetötet, die Wirkungsgrade sind höher.

Wenn der Boden also tonig/feucht ist, ist eine Unkrautbekämpfung durch Hacken gar nicht, beziehungsweise nur sehr eingeschränkt möglich.

Grund ist hauptsächlich die Erosion, aber auch, dass bei feuchtem Boden die ausgerissenen Unkräuter nicht so schnell vertrocknen. Dann treiben sie womöglich wieder aus.

- Robert Bohla, Landwirt und Ackerbauberater

Dieser Artikel stammt aus der Südplus 11/2019. Jetzt testen.

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