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Jackpotschweine

Die Schweine der Rögers leben so luxuriös, als hätten sie im Lotto gewonnen. Wie viele Tiere den Luxus bekommen, entscheiden aber die Verbraucher selbst.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Konsumenten fordern mehr Tierwohl – Familie Röger fühlt ihnen auf den Zahn, ob sie es auch bezahlen. Nach dem Motto „Fürs Tier, nicht für die Masse“ bietet sie auf dem Baderhof im Landkreis Dillingen 300 Sauen und deren Nachzucht ein Zuhause zum Wohlfühlen. Die Schweine haben dabei vollklimatisierte Boxen, eine Festfläche mit Stroh, 40 % mehr Platz als ein konventionell gehaltenes Schwein und einen Auslauf, die „Schweineterrasse“.

Mit dieser Idee gewann der Baderhof der Familie Röger den 2. Platz unseres Wettbewerbs "Alpenfüchse" von Südplus, top agrar Österreich und dem Schweizer Agrarmagazin LANDfreund. Das Urteil der Jury: "Dem Verbraucher wird überlassen, für wie viel Tierwohl er bezahlen möchte."

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Ein Schuss ins Blaue

Im eigenen Hofladen waren viele Kunden begeistert von den Strohschweinen, die seit gut einem Jahr auf dem Hof sind. Die Rufe nach noch mehr Tierwohl wurden dennoch immer lauter. Als die Rögers vor drei Jahren begannen, Freilandschweine zu halten, konnten sie die Nachfrage kaum einschätzen. „Das wussten wir ja vorher auch nicht, das war quasi ein Schuss ins Blaue.“ Mit der Idee, Patenschaften für die Schweine anzubieten, fanden sie schnell eine Lösung für dieses Problem.

Und noch ein weiteres Problem lösten sie: Kaum ein Verbraucher wolle heutzutage ein ganzes Schwein. Deshalb teilen sich jeweils mehrere Paten ein Tier. Die Kosten einer Patenschaft liegen bei 135 €. Dafür erhalten die Paten am Ende der Mast ein Fleischpaket mit 7 kg Fleisch und 4 kg Wurst, gefrier- und verzehrfertig.

Wie ein Sechser im Lotto

Verbraucher haben die Möglichkeit, eine Patenschaft für Freilandschweine zu übernehmen und Schweinen ein Leben im Freien zu bieten. Es war nicht einfach, die neuen Auflagen umzusetzen: „Wir mussten die Weide der Schweine beispielsweise komplett mit zwei Zäunen, die unterwühlsicher, unter Strom und mindestens zwei Meter voneinander getrennt sind, sichern“, so Paul Röger. „Dafür haben die Schweine bei uns dann den Sechser im Lotto, viel Auslauf auf der Weide mit Suhle, betriebseigenes, GVO-freies Getreide und Kastrieren unter Narkose gehören da natürlich für uns dazu“, erzählt Anita Röger. Sowohl die Stroh- als auch die Freilandschweine dürfen ihren Ringelschwanz behalten.

Mehr Arbeit fürs Tierwohl

Ein Stroh- oder Freilandschwein mache doppelt so viel Arbeit wie ein konventionell gehaltenes, sagt Paul Röger. Die Freilandschweine dürfen ab Mai mit etwa 30 bis 40 kg auf die Weide und bringen im Oktober ein Schlachtgewicht von über 100 kg auf die Waage. Durch die extensive Fütterung und die viele Bewegung wird ihr Fleisch marmorierter.

Verbraucher gefragt

Aktuell genießen seit Anfang Mai 24 Schweine ihr Leben im Freien. Potenzial nach oben ist trotzdem noch vorhanden. „Der Verbraucher ist noch nicht so weit, dass er das, was er erzählt, auch umsetzt“, vermutet Anita Röger. „Er schreit unglaublich laut nach Tierwohl, deshalb haben wir die Rahmenbedingungen geschaffen, dass er sich mit einer Patenschaft aktiv beteiligen kann.“

Dieser Artikel stammt aus der Südplus 10/19. Jetzt testen.

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