„Die Agrarministerkonferenz sei dabei wesentlichen Forderungen Bayerns gefolgt“, sagte Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber. Bei der gestrigen Sitzung in Berlin stand das Konzept des Kompetenznetzwerks Nutztierhaltung unter Leitung des früheren Bundesagrarministers Jochen Borchert im Mittelpunkt.
EU-Tierwohllabel soll vor Billigimporten aus Drittländern schützen
Zu den wesentlichen Punkten gehörte dabei die Forderung von Landwirtschaftsministerin Kaniber, auf europäischer Ebene Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden: „Importe aus Drittländern, in denen niedrigere Standards für die Erzeuger gelten, dürfen unsere Fortschritte beim Tierwohl nicht unterlaufen. Ich begrüße deshalb ausdrücklich, dass der Bund während der deutschen Ratspräsidentschaft die Grundlagen für ein europäisches Tierwohl-Kennzeichen für alle tierischen Erzeugnisse schaffen will. Das ist schon immer ein Anliegen Bayerns gewesen“, sagte Kaniber.
"Landwirte brauchen Planungssichherheit und faire Bezahlung"
Zur Sicherung der Ernährungssouveränität müssten die regionalen Verarbeitungs- und Vermarktungsstrukturen sowie die landwirtschaftlichen Familienbetriebe gesichert werden. Kaniber bekräftigte auf der Konferenz ihre Forderung nach einer Förderung dezentraler Schlachthofstrukturen und für ein Baurecht, das dörfliche Belange für die Landwirtschaft berücksichtige. „Bei der Umsetzung des Borchert-Konzepts ist mir persönlich sehr wichtig, dass einerseits den fachlichen Ansprüchen an den Tier- und Umweltschutz Rechnung getragen wird, andererseits auch die Bäuerinnen und Bauern den Weg mitgehen können, weil sie die notwendige Planungssicherheit und eine faire Bezahlung bekommen“, sagte Kaniber.