Für die von Ministerpräsident Dr. Markus Söder angeregte Agrarwende hat Bayern mit seinen zahlreichen regionalen Schlachthöfen die besten Voraussetzungen, so Ministerin Kaniber. Die großen Strukturen, wie sie in anderen Bundesländern vorzufinden sind, seien nicht mehr zukunftsfähig.
Kurze Wege und Transparenz
Die Ministerin verweist darauf, dass Bayern mit seinen 1 800 EU-zugelassenen Schlachtstätten schon jetzt rund ein Drittel aller Schlachtstätten in ganz Deutschland stellt. Das sorge für kurze Wege und Transparenz. Regionale Erzeuger und Schlachtbetriebe fänden so schneller zusammen, die Verbraucher können sich besser informieren, wo ihr Fleisch herkomme. So finden die Partner in der Kette noch besser zusammen und stärken die kleinteiligen Strukturen.
Große Schlachthöfe tragen hohes Risiko
Kaniber will mit einer durchgängigen Strategie zur Regionalvermarktung verstärkt für mehr Sicherheit und Stabilität auf dem Fleischmarkt sorgen. „Die Vorfälle der vergangenen Wochen haben uns gezeigt welche Risiken große, zentrale Strukturen für das Gesamtsystem darstellen. Dezentrale Strukturen und regionale Wertschöpfungsketten dagegen geben mehr Stabilität und sichern die regionale Versorgung mit Lebensmitteln. Das stärkt auch das Vertrauen der Verbraucher“, sagte die Ministerin.
Politische Voraussetzungen schaffen
Dezentralität und Regionalität entspreche dem bayerischen Weg in der Landwirtschaft, der schon immer die Stärkung gerade der kleineren und familiären Betriebe zum Ziel hatte. Die Politik wolle beste Voraussetzungen dafür schaffen, damit alle Beteiligten ihrer Verantwortung in der Wertschöpfungskette gerecht werden können. „Wenn alle zusammen arbeiten wird Bayerns Landwirtschaft insgesamt ökologischer, nachhaltiger und Tierwohl-gerechter“, glaubt Kaniber.
Allerdings ist auch in Bayern in den letzten Jahren die Zahl der Schlachtstätten stark zurückgegangen. Ausschlaggebend dafür waren vor allem die strengeren EU-Vorgaben.