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Tierhaltung

Kaniber verspricht Schweinhaltern in Bayern Unterstützung

Um die heimische Nutztierhaltung und die regionale Produktion zu erhalten, will Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber sichere Zukunftsperspektiven für Familienbetriebe schaffen.

Lesezeit: 3 Minuten

„So schwierig wie zurzeit war die Lage für die bayerischen Schweinehalter noch nie. Die Belastung insbesondere der Ferkelerzeuger ist extrem hoch“, sagte die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber beim Besuch eines Ferkelerzeugerbetriebs im niederbayerischen Fürstenzell.

Es gehe um den Erhalt der heimischen Nutztierhaltung und der regionalen Produktion. Das sei nicht nur eine Herzensangelegenheit, sondern eine existenzielle Standortfrage. „Wir müssen gerade den Familienbetrieben eine sichere Zukunftsperspektive geben“, unterstrich Kaniber.

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Auf dem Hof der Familie Aue informierte sich die Ministerin über die aktuelle Lage. Im Gespräch stellte Betriebsleiter Manfred Aue diese anhand seines Betriebes mit 350 Zuchtsauen und 800 Mastplätzen dar:

„Jeder Mäster, der keine Direktbeziehung zu einem Abnehmer hat, gibt seine Schweine an einem normalen Schlachthof ab. Da herrschen die Marktbedingungen. Wenn die Preise schlecht sind und der Mäster nicht viel erlösen kann, wird der Druck knallhart auf die Ferkelerzeuger zurückgegeben. Da ist man einfach der Letzte in der Kette.“ Wenn sich an der Situation nichts ändere, sei die Ferkelerzeugung in Bayern gefährdet: „Der normale Ferkelerzeuger mit einer Durchschnittsgröße von 100 Zuchtsauen hört entweder auf oder steigt auf ein geschlossenes System inklusive Mast um. Mit der reinen Ferkelerzeugung geht es nicht mehr.“

Wir waren 2015 schon auf dem Betrieb Aue, hier unsere Reportage

Druck durch Corona, ASP und gesetzliche Vorgaben

Die Schweinehalter leiden derzeit unter erheblichen Einschränkungen in den Schlachtbetrieben aufgrund der Corona-Pandemie. Durch das Auftreten der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Deutschland und den damit verbundenen dramatischen Preiseinbrüchen sei eine kostendeckende Schweinehaltung nicht mehr möglich. Die Bauern kommen zusätzlich durch die geänderten gesetzlichen Vorgaben zur Kastenstandhaltung, zur Kastration und zum Kupieren unter Druck.

Investitionsförderungsprogramme von Bayern und Bund

„Wir lassen keinen alleine“, entgegnete Kaniber Auers Ausführungen. „Wir versuchen momentan alles, was geht, an Unterstützung und Fördermöglichkeiten auszuarbeiten und zu geben – bis zu einem Höchstwert von 40 %“ Konkret setze sie auf eine attraktive Ausgestaltung der Investitionsförderprogramme von Bayern und dem Bund. Das Stallumbau-Förderprogramm der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), die bayerische Einzelbetriebliche Investitionsförderung (EIF) und das Bayerische Sonderprogramm Landwirtschaft (BaySL) seien besonders wichtig, damit die Betriebe existenzfähig bleiben. Zudem werde den schweinehaltenden Betrieben durch eine Schwerpunktberatung der Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ÄELF) gezielt geholfen.

Hohe Erwartungen setze die Ministerin in die Umsetzung der Vorschläge der sogenannten Borchert-Kommission, die Empfehlungen zur Unterstützung einer zukunftsfähigen Schweinehaltung in Deutschland vorgelegt hat. „Diese Vorschläge bieten die Möglichkeit, zum Nutzen der Verbraucher wie der Erzeuger, mit einer Prämie mehr Tierwohl zu unterstützen. Unser Ziel ist, dass die Ställe der Zukunft in Bayern stehen.“

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