Mit Futterbändern und außenliegendem Milchtank sparte ein Milchviehbetrieb aus Mittelfranken viel Raum im neuen Stall und drückte die Kosten auf 7 500 € pro Platz.
Als Hermann Knapp und Kerstin Schardt aus Möhrendorf bei Erlangen vor fünf Jahre planten, ihren Stall auszusiedeln, verfolgten sie vorallem diese beiden Ziele:
• Der neue Stall für 120 Kühe sollte arbeitswirtschaftlich so gut funktionieren, dass eine Person die Stallarbeit
bewältigen kann.
• Trotz guter technischer Ausstattung sollten die Gesamtkosten 1 Mio. € nicht übersteigen.
Nachdem sie während der zweijährigen Planungsphase viele Ställe besichtigt hatten, entschieden sie sich
für einen vierreihigen Laufstall mit Fressbändern an den beiden Längsseiten des Stalls. Da die Bänder von der
Giebelseite befüllt werden und jeweils nur 1 m breit sind, sparten sie zwei Futtertische à 5 m Breite.
Insgesamt bietet der 65 m langeund 24,5 m breite Stall Platz für 127 Liegeboxen, davon befinden sich elf
im Selektionsbereich. Hinzu kommen ein eingestreuter Abkalbe- und Krankenbereich mit 160 m2.
Auch für die Melktechnik und das Büro benötigten sie wenig Platz. Sie melken mit zwei Melkrobotern und lagern
die Milch in einem Außentank. Der Technikraum und der Zugang zum Milchtank sind in einem gemauerten
Raum an einer Stallecke angeordnet. Das Büro und ein Aufenthaltsraum mit Küche befinden sich über den
Roboterräumen. „Die Alternative wäre ein separates Gebäude gewesen, was wesentlich teurer geworden
wäre“, gibt Knapp zu bedenken.
Obwohl es den Stallbau komplett vergeben hatte, konnte das Paar die Baukosten einschließlich Erschließung,
aber ohne Güllegrube und Fahrsilo, auf rund 950 000 € bzw. 7 500 € pro Stallplatz begrenzen. Auch mit der Arbeitswirtschaft sind beide zufrieden. „Weil einer die Stallarbeit alleine machen kann, hat sich unsere Flexibilität und Lebensqualität deutlich erhöht“, zieht Kerstin Schardt Bilanz.
Fünf Tipps zum günstigen Bauen für Kühe gibt Dr. Gerhard Dorfner, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, in der aktuellen Südplus 2/2018.
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