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Landkreis Biberach bringt eine "Biberampel" auf den Weg

Der Landkreis Biberach in Baden-Württemberg will mit einer Biberampel die Debatte um den Biber versachlichen.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Landkreis Biberach in Baden-Württemberg will mit einer "Biberampel" die Debatte um den Biber versachlichen. Im Rahmen des gerade abgeschlossenen rund zweijährigen Projektes wurden alle Biberreviere im Landkreis von den Biberexperten Josef Grom und Gerhard Schwab erfasst und kartiert. Für jedes Revier wurde ein eigener Steckbrief erarbeitet, der neben seiner Lage und Größe die jeweiligen Konfliktpotenziale und Handlungsnotwendigkeiten aufzeigen soll. 



Die Ergebnisse hat das Landratsamt Biberach jetzt gemeinsam mit der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg, die das Projekt mit 50 000 € unterstützte, vorgestellt.


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Danach sind von den insgesamt 264 Biberrevieren im Landkreis 58, d.h. 22 Prozent, in die Kategorie "orange" eingestuft worden. Das bedeutet, dass sie laut den Experten nur mit aufwändigen und teuren Präventionsmaßnahmen entschärft werden können. Damit sind z.B. umfangreicher Grunderwerb, Verlegung eines Gewässers oder der Bau von Fangleitungen für Drainagen gemeint. Im Einzelfall sind als Sofortmaßnahmen die Entfernung von Biberdämmen oder Dammdrainagen erlaubt.


In die Kategorie "rot" wurden zwei Biberreviere eingestuft. Das entspricht einem Prozent. Die beiden Reviere befinden sich in Riedlingen-Pflummern und in Schemmerhofen. In Pflummern unterhöhlt der Biber offenbar am Altbach oberhalb der Raunsmühle eine Straßenböschung. Im Biberrevier "Graben an der Bahnlinie" in Schemmerhofen unterminiert das geschützte Tier den Bahndamm. Hier sehen die beiden Biberexperten ein erhebliches Schadpotenzial, weil die öffentliche Infrastruktur betroffen ist. In roten Gebieten könne der Biber daher nicht geduldet werden, heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamtes. Bisher gehe davon allerdings noch keine Gefahr für Menschen oder Sachen aus. Geplant sind hier auf den Einzelfall abgestimmte Abwehrmaßnahmen.


131 Reviere bekamen die Einstufung "gelb". Hier könnten Konflikte mit einfachen und günstigen Maßnahmen entschärft werden. Die Experten empfehlen hier z.B. einen ergänzenden Grunderwerb oder den Einbau von Biberschutzmatten. Kurzfristig sind auch hier im Einzelfall abgestimmte Abwehrmaßnahmen erlaubt. Insgesamt 73 Reviere landeten in Kategorie grün, die als konfliktfrei gelten. Das entspricht einem Anteil von 28 %. 



Walter Holderried, Erster Landesbeamter im Landratsamt Biberach, sieht die Ergebnisse des Projektes als wissensbasierte Grundlage für die weitere Biberdiskussion im Kreis an. "Das Projekt soll zu einer Versachlichung der Diskussion beitragen und einen Beitrag zur Weiterentwicklung des Bibermanagements im Land leisten", so Holderried bei der Ergebnisvorstellung.

Monika Baumhof-Pregitzer von der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg sieht in der Einhaltung von 10 m breiten, extensiv genutzten Gewässerrandstreifen - die ab 2019 landesweit zur Pflicht werden - die effizienteste Vorbeugemaßnahme gegen Biberschäden. Sie sieht zudem die Installation eines kreisweiten Netzes an ehrenamtlichen Biberberaterin im Landkreis als wichtigen Baustein an, um die Probleme mit dem Biber in den Griff zu bekommen.

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