In Baden-Württemberg haben sich verschiedene berufsständische Organisationen zur "Allianz für Niederwild" zusammengetan. Ihr Hauptziel: Die Artenvielfalt auf dem Acker zu fördern.
"Im Rahmen der Allianz für Niederwild wollen wir nicht nach dem Glasglockenprinzip vorgehen, sondern gemeinsam mit den Landwirten agieren", betonte Anne Wischemann von der Wildforschungsstelle Baden-Württemberg beim 1. Feld- und Demonstrationstag zur Biodiversität in der vergangenen Woche in Bettenreute.
Im ersten Schritt des Forschungsprojektes sollen nun in vier Modellregionen in Baden-Württemberg Maßnahmen wie etwa streifenweise Stoppelbrachen, Blühflächen oder Lichtäcker mit reduzierter Saatstärke oder doppeltem Reihenabstand untersucht werden. Gerade Lichtäcker sind wertvolle Lebensräume für viele wilde Pflanzen- und Tierarten, sie dienen als Brut- und Nahrungsgebiet.
Hilfreich sei es, so Wischemann, intern auf den eigenen Flächen eine Vernetzung über Begleitgrün, grüne Wege oder z.B. wechselseitig gemähte Gräben zu schaffen. "Wenn Sie andere Strukturen wie Hecken oder Säume haben, können Sie früh mulchen. Ist das nicht der Fall, sollten die Flächen eher spät gemulcht werden, da sonst Gelege zerstört werden", so Wischemann.
Drei Leitarten im Fokus
Im Fokus ihres Forschungsprojektes stehen die drei Leitarten Feldhase, Rebhuhn und der Fasan, deren Bestände in den letzten Jahrzehnten deutlich zurück gegangen sind. Sie gelten auch als Indikatoren für die Qualität von Agrarökosystemen. Obwohl die Forschungsarbeit erst 2019 richtig begonnen wurde, sei es laut Anne Wischemann schon jetzt gelungen, eine neue FAKT-Maßnahme daraus zu initiieren.
Neue FAKT-Maßnahme
Die FAKT-Maßnahme E7: "Blüh-, Brut- und Rückzugsflächen" sieht vor, dass die Fläche im ersten Jahr mit einer Blühmischung eingesät wird, ab dem zweiten Jahr lässt man im Wechsel die Hälfte der Fläche stehen und bricht die andere Hälfte um und sät neu ein. "Der niedrigere Aufwuchs dient dem Niederwild dann als Nahrung, der Altbewuchs zur Deckung," so Wischemann.
Wichtige Eckdaten der Maßnahme sind: eine Einsaat bis 15. Mai, die Einhaltung der Winterruhe bis 15. Januar, kein Einsatz von Pflanzenschutz- und Düngemitteln, Mindestgröße 0,5 ha, Mindestbreite 10 m. Der Fördersatz beträgt 540 €/ha und Jahr und ist auf 2 ha gedeckelt. Eine Anrechnung als ÖVF-Fläche ist nicht möglich.
Die Allianz für Niederwild startete 2016 als Gemeinschaftsprojekt der Wildforschungsstelle des Landes Baden-Württemberg und des Landesjagdverbandes. Heute hat sie zahlreiche Mitstreiter, unter anderem den Landesbauernverband, den Landesnaturschutzverband, das LGL, das LTZ und die LEL Schwäbisch-Gemünd oder den Gemeindetag Baden-Württemberg.
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"Im Rahmen der Allianz für Niederwild wollen wir nicht nach dem Glasglockenprinzip vorgehen, sondern gemeinsam mit den Landwirten agieren", betonte Anne Wischemann von der Wildforschungsstelle Baden-Württemberg beim 1. Feld- und Demonstrationstag zur Biodiversität in der vergangenen Woche in Bettenreute.
Im ersten Schritt des Forschungsprojektes sollen nun in vier Modellregionen in Baden-Württemberg Maßnahmen wie etwa streifenweise Stoppelbrachen, Blühflächen oder Lichtäcker mit reduzierter Saatstärke oder doppeltem Reihenabstand untersucht werden. Gerade Lichtäcker sind wertvolle Lebensräume für viele wilde Pflanzen- und Tierarten, sie dienen als Brut- und Nahrungsgebiet.
Hilfreich sei es, so Wischemann, intern auf den eigenen Flächen eine Vernetzung über Begleitgrün, grüne Wege oder z.B. wechselseitig gemähte Gräben zu schaffen. "Wenn Sie andere Strukturen wie Hecken oder Säume haben, können Sie früh mulchen. Ist das nicht der Fall, sollten die Flächen eher spät gemulcht werden, da sonst Gelege zerstört werden", so Wischemann.
Drei Leitarten im Fokus
Im Fokus ihres Forschungsprojektes stehen die drei Leitarten Feldhase, Rebhuhn und der Fasan, deren Bestände in den letzten Jahrzehnten deutlich zurück gegangen sind. Sie gelten auch als Indikatoren für die Qualität von Agrarökosystemen. Obwohl die Forschungsarbeit erst 2019 richtig begonnen wurde, sei es laut Anne Wischemann schon jetzt gelungen, eine neue FAKT-Maßnahme daraus zu initiieren.
Neue FAKT-Maßnahme
Die FAKT-Maßnahme E7: "Blüh-, Brut- und Rückzugsflächen" sieht vor, dass die Fläche im ersten Jahr mit einer Blühmischung eingesät wird, ab dem zweiten Jahr lässt man im Wechsel die Hälfte der Fläche stehen und bricht die andere Hälfte um und sät neu ein. "Der niedrigere Aufwuchs dient dem Niederwild dann als Nahrung, der Altbewuchs zur Deckung," so Wischemann.
Wichtige Eckdaten der Maßnahme sind: eine Einsaat bis 15. Mai, die Einhaltung der Winterruhe bis 15. Januar, kein Einsatz von Pflanzenschutz- und Düngemitteln, Mindestgröße 0,5 ha, Mindestbreite 10 m. Der Fördersatz beträgt 540 €/ha und Jahr und ist auf 2 ha gedeckelt. Eine Anrechnung als ÖVF-Fläche ist nicht möglich.
Die Allianz für Niederwild startete 2016 als Gemeinschaftsprojekt der Wildforschungsstelle des Landes Baden-Württemberg und des Landesjagdverbandes. Heute hat sie zahlreiche Mitstreiter, unter anderem den Landesbauernverband, den Landesnaturschutzverband, das LGL, das LTZ und die LEL Schwäbisch-Gemünd oder den Gemeindetag Baden-Württemberg.