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Biomarkt

LVÖ: Gute Aussichten für bayerische Biobauern

Getreide, Leguminosen, Ölsaaten, Fleisch - deutlich gestiegene Absätze und noch mehr Nachfrage lassen die LVÖ positiv in die Zukunft blicken.

Lesezeit: 3 Minuten

Wie die Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern (LVÖ) im Rahmen eines Pressegespräches auf dem Biohof Lex im oberbayerischen Bockhorn mitteilte, ist der Absatz von Bioprodukten in den letzten Monaten deutlich angestiegen. Corona-bedingte Sondereffekte seien unter anderem bei Biomehl und -Backwaren zu beobachten. Die LVÖ sieht darin die Zuspitzung eines langjährigen Trends hin zum Einkauf von Biolebensmitteln.

Speisegetreide: Boom bei Biohafer, -Dinkel und -Weizen

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Beim Speisegetreide steigt die Nachfrage laut Wilhelm Heilmann von der Marktgesellschaft der Naturland Bauern AG vor allem bei Hafer, Dinkel und Weizen. Speziell der heimische Hafer habe in den letzten Jahren einen regelrechten Boom erlebt, der die Lager geleert hat. Dies gelte Heilmann zufolge auch für Dinkel und Weizen, die zu Beginn der Corona-Pandemie eine deutlich stärkere Nachfrage erlebten.

Obwohl die Nachfragewelle derzeit wieder abgeebbt sei, erwarten die Naturland Bauern noch eine große Nachfrage nach Speiseweizen bis zur neuen Ernte. Für die kommenden Jahre hätten zudem schon mehrere große Abnehmer aus dem LEH angekündigt, ihre Mengen steigern zu wollen.

Der Roggenabsatz verläuft Heilmann zufolge derzeit schleppend, da noch größere Lagerbestände aus dem letzten Jahr bestehen.

Ölsaaten und Leguminosen: Anbauer dringend gesucht

Heimische Bioölsaaten und -Speiseleguminosen werden laut Andreas Hopf, Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaft „Vermarktungsgesellschaft Bio-Bauern mbH“, seit drei Jahren massiv nachgefragt. Während Bio-Raps wegen seinem schwierigen Anbau nur vereinzelt angebaut werde, konnte der Anbau von Bio-Sonnenblumen und Biosojabohnen Hopf zufolge in den vergangenen Jahren deutlich ausgedehnt werden.

Die von den Kunden benötigte Menge kann Hopf zufolge aktuell trotzdem nicht bedient werden, sodass der bayerische beziehungsweise deutsche Markt für Ölsaaten, Ölkuchen und Speise-Leguminosen derzeit in großem Umfang mit Import-Ware aus EU-Staaten und Drittländern versorgt wird. Deshalb suchen die Erzeugergemeinschaften für heimische Ölmühlen, Verarbeiter und den Handel händeringend weitere Anbauer.

Ökokartoffeln: Versorgung ausreichend

Der Markt für Biokartoffeln ist in den vergangenen fünf Jahren gewachsen und die Belieferung des Handels konnte Jahr für Jahr mit Lagerware verlängert werden. Zudem sind neue Bio-Erzeuger in den Kartoffelmarkt eingestiegen, sodass die Abnehmer Hopf zufolge mit ausreichend Bio-Kartoffeln aus Bayern versorgt sind.

Aktuell konzentriere sich der Kartoffelabsatz auf Discounter und LEH, hinzukommen Naturkostfachhandel, Direktvermarktung und die Bereiche Gastronomie und Großverbraucher. Während die Nachfrage bei Ersteren durch Corona massiv gesteigert wurde, sei er bei Letzteren komplett weggebrochen. Deshalb setzen die Bio-Erzeugergemeinschaften künftig auf Systemgastronomien, Kantinen und Großverbraucher sowie die Ausdehnung von verarbeiteten Kartoffelprodukten, um Nachfrage für neue, an der Umstellung auf Bio interessierte Kartoffelerzeuger zu generieren.

Bio-Rind- und Schweinefleisch: 20 % mehr Nachfrage

Sowohl Rind- als auch Schweinefleisch sind Wilhelm Heilmann zufolge im ersten Halbjahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 20 % in der Nachfrage gestiegen: „Metzgereien, Naturkostmärkte sowie der klassische LEH verzeichnen alle größere Absatzmengen, die uns bereits an die Grenzen der Lieferfähigkeit führten – insbesondere bei Mastschweinen, Schlachtsauen und Schlachtkühen.“

Politik muss Weichen stellen

„Die Bauern stehen bereit, die Branche ist gut aufgestellt, der Markt ist da“, resümiert Hubert Heigl, erster Vorsitzender der LVÖ. Die positive Entwicklung müsse nun mit den richtigen politischen Maßnahmen flankiert werden. Dies gelte in allen Bereichen – von der Agrarforschung über die Ausbildung in den Grünen Berufen und in der Verarbeitung bis hin zum Lebensmitteleinkauf in öffentlicher Hand. „Wenn auch der Staat die Weichen auf bio stellt, wird sich der bayerische Ökolandbau in den nächsten Jahren sehr positiv entwickeln“, ist sich Heigl sicher.

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