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Im Herzen ein Bauer

Der Rheinländer Peter-Josef Paffen führt seit zehn Jahren erfolgreich die Geschäfte der Marke Fendt im AGCO-Konzern. Die Bodenhaftung hat er deswegen nicht verloren.

Lesezeit: 3 Minuten

Herr Paffen, Sie sind Bauernsohn und haben zunächst Landwirt gelernt. Wann wurde Ihnen klar, dass Sie doch lieber Traktoren bauen möchten?

Paffen: Vom Herzen her hätte ich gerne einen landwirtschaftlichen Betrieb geführt. Mit etwa 20 Jahren habe ich aber eingesehen, dass das wirtschaftlich nicht machbar gewesen wäre, weil unser Hof dafür zu klein war. Weil ich Spaß an der Landtechnik hatte und wegen der Berufschancen, bin ich dann bei einem Traktorenhersteller gelandet. Das war für mich toll und ich bin darin voll aufgegangen, hatte dabei aber immer die Ambition, dem Landwirt praxisgerechte Lösungen anzubieten.

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Sind Sie immer noch so landtechnikverrückt wie in Ihrer Jugend oder haben Sie jetzt als Geschäftsführer eines großen Unternehmens einen abgeklärteren Blick auf Landmaschinen?

Paffen: Ich habe natürlich einen ganz anderen Blick, weil ich ein Geschäft betreibe und eine soziale Verantwortung für 5 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter habe. Wir müssen mit den Produkten, die wir herstellen, auch ein Auskommen für alle Mitarbeiter und die Firma AGCO/Fendt generieren.

Auf der anderen Seite ist die Motivation, den Landwirten bessere Lösungen anzubieten, gleich geblieben. Ganz tief im Innern bin ich also immer noch technikverliebt, sodass ich auch heute noch sehr gerne Traktor fahre und neue Technologien ausprobiere. So steige ich gerne mit unseren Ingenieuren ins Detail ein, wenn es darum geht, neue Produkte zu definieren und deren Marktchancen einzuschätzen.

Mein Anspruch an mich und meine Mitarbeiter ist, dass wir den Kunden nicht nur zuhören, sondern sie auch verstehen. Wenn ich begreife, was der Landwirt braucht, und das mit unseren technischen Möglichkeiten in Verbindung bringe, dann kommt es immer wieder zu innovativen Lösungen. Nur so bleiben wir Innovationsführer.

Die Landwirte bei uns leiden heftig unter der gesellschaftlichen Kritik und den politischen Auflagen. Was sagen Sie einem jungen Hofnachfolger, der sich fragt, ob Landwirtschaft bei uns noch eine Perspektive hat?

Paffen: Jedem Hofnachfolger möchte ich den Tipp mitgeben, mal rauszugehen und das Ganze global zu betrachten. Die Weltbevölkerung wächst und gleichzeitig schrumpft die Ackerfläche weltweit. Das bedeutet: Sein Tun, also das der Landwirtschaft und der Landtechnik, wird immer wichtiger, damit wir auf diesem Globus Frieden haben. Es ist das nachhaltigste Geschäft, das es gibt, und ethisch hoch anzusiedeln.

Die aktuelle Kritik der Gesellschaft kann man nicht verhindern. Als Landwirt sollte man sich aktiv an diesen Diskussionen beteiligen und die Menschen einbeziehen. Ich kann jedem Landwirt nur empfehlen, durchzuhalten und an seine Aufgaben mit Demut und Selbstbewusstsein heranzugehen.

Dieser Artikel stammt aus der Südplus 10/2019. Jetzt testen.

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