Corona-Krise
Molkereien kündigen Milchreduktion an
Unter dem Druck massiver Umsatzeinbrüche kündigt die österreichische Molkerei Vorarlberg Milch ihren Lieferanten ein Programm zur Mengenreduktion an.
Zunächst waren es nur Appelle von Molkereien an ihre Bauern, die Milchanlieferung zu reduzieren. Mittlerweile machen erste Unternehmen ernst.
So hat der Vorstand der Vorarlberg Milch aus Feldkirch bereits ein Mengenreduktionsprogramm für die Erzeuger beschlossen. Hintergrund ist, dass die Absatzmöglichkeiten durch die Corona-Pandemie in der Gastronomie fast gänzlich eingebrochen seien und es im internationalen Milchwarenfluss massive Rückgänge gibt.
In Summe seien aktuell ca. 40 % des Umsatzes der Molkerei betroffen, heißt es in einem Schreiben an die Lieferanten. Direkt dazu äußern wollte sich das Unternehmen auf Anfrage von top agrar-Südplus aber nicht.
Februar-Menge gilt als Basis
Im Rundbrief heißt es, dass die Februar-Menge die Basis für die Mengenreduktion herangezogen werde. Die Molkerei lege wöchentlich einen gewissen Prozentsatz fest, um den die Menge reduziert werden muss. Die Mitteilung erfolge über SMS. Die Regelung werde allerdings nur solange die Krisensituation andauere, angewandt.
Der Vorstandsbeschluss zu dieser Maßnahme war laut Schreiben einstimmig, der Start blieb allerdings noch offen. Er sei vom Verlauf der Corona-Krise abhängig, so der Wortlaut.
von Wolfgang Schuchard
Diese Krise führt zu massiven Verwerfungen
Diese Krise führt zu massiven Verwerfungen. Das sieht man schon daran, dass Supermärkte und Onlinehandel Computer und Elektronik sowie Spielsachen und Kleidung verkaufen dürfen, während die Fachgeschäfte im Ostergeschäft geschlossen bleiben müssen. (Jedenfalls bei uns in Bayern.) ... mehr anzeigen Anders wird es bei der Milch auch nicht sein. Letzte Woche war ich noch froh, überhaupt noch die letzten H-Milch Tetrapacks einer überteuerten Marke zu erwischen, auf der noch Werbung aus der letzten Weihnachtszeit stand. Heute lese ich von der o.g. Molkerei von Abnahmebeschränkungen. Entweder produzieren sie keine haltbare Milch oder fehlen in deren Absatztegion mit den Touristen die Abnehmer??? Wie so oft wird es hier nicht nur Verlierer sondern auch Gewinner geben. weniger anzeigen
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von Günter Schanné
Milchreduktion
Eine Milchreduktion durch Verminderung der Subventionsempfänger ist für den Steuerzahler von Vorteil. Solange wir Milch exportieren müssen um unsere Überschüsse abzubauen ist genug Spielraum um die Zahl der Milcherzeuger drastisch zurückzufahren. Die Milchproduktion soweit zu ... mehr anzeigen drosseln, dass die innerstaatliche und die innereuropäische Versorgung gewährleistet ist, führt zwangsläufig zu einer Verringerung der Umweltverschmutzung und Grundwasserverunreinigung durch die konventionelle Landwirtschaft. weniger anzeigen
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von Alois Riedl
Störche bringen die Babys...
...ist aus den Statistiken zweifelsfrei erkennbar. Als die Anzahl der Störche in Deutschland zurückging, sank auch die Geburtenrate. Und keine Verringerung einer Anzahl van Irgendetwas führt zwangsläufig zu weniger Umweltschädigung. Es können auch weniger mehr schädigen...
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von Matthias Zahn
Umweltschädigung?
Schauen sie sich mal die Werte der Luftmessungen der letzten Tage an, dann wissen Sie wer die Umwelt verschmutzt....
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von Erwin Schmidbauer
Da haben sie Recht, Herr Schanné. Auch über 30 % der deutschen Industrieproduktion geht in Ausland. Was könnte Deutschland an Umweltverschmutzung einsparen, wenn wir diesen ganzen Export einfach aufgeben würden? Die Klimaziele 2030 wären dieses Jahr schon erreicht. Übrigens die ... mehr anzeigen Corona-Krise soll laut schlimmsten Prognosen zu einer Rezession von - 20 % führen. Aber selbst dass wäre angesichts der 30 % Export noch zu wenig, da würde noch viel Luft nach unten bleiben, um die Zahl der Unternehmen und der produzierten Güter noch weiter zu verringern und unsere Umwelt zu schonen! weniger anzeigen
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von Ottmar Ilchmann
Politikversagen
Leider haben die Milchbranche und die Politik es versäumt, die Jahre seit der letzten Milchkrise zur Einrichtung eines Kriseninstruments zu nutzen. Das kann sich jetzt bitter rächen! Wann hört die Politik endlich auf die wirklichen Interessenvertretungen der Milchbauern und nicht nur ... mehr anzeigen auf diejenigen, die an den Bauern verdienen? Es geht um den Erhalt einer flächendeckenden Milcherzeugung in Deutschland und in Europa. weniger anzeigen
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von Matthias Zahn
Ungleiche Verteilung
Diese Krise wird sehr ungleich agieren. Während einige Molkereien und damit ihre Lieferanten in große Schwierigkeiten kommen, werden andere weniger betroffen sein. Hätte man nun ein EU weites Krisenmanagement könnte man die erforderlichen Anpassungen auf viele Schultern verteilen. So ... mehr anzeigen aber werden einige wenige stark bluten müssen, während andere liefern wie bisher. Der Markt wird es richten aber Solidarität wird man vergebens suchen. Und so manch einer, der früher immer geschrien hatte, "Der Markt muss es richten" wird sich noch verwundert die Augen reiben, WIE der Markt es richten wird. weniger anzeigen
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