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Düngeverordnung

Mortler mahnt fairen Umgang mit Bauern an!

Auf der Mitgliederversammlung des Fleischerzeugerrings Unterfranken stand die Düngeverordnung im Mittelpunkt der Diskussion. Referentin war die EU-Abgeordnete Marlene Mortler.

Lesezeit: 4 Minuten

„Wenn Bienen systemrelevant sind, dann sind es die Bauern erst recht“, sagte die Europaabgeordnete Marlene Mortler (CSU). Deshalb hätten Bauern auch das Recht, mit Respekt und fair behandelt zu werden. „Ihre Rolle als zuverlässige Produzenten von hochwertigen und sicheren Nahrungsmitteln ist Ihre Berufung, die Sie jeden Tag des Jahres leben“, so Mortler zu den anwesenden Landwirten.

„Die Milliarde will keiner“

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Auf der Versammlung wurde erneut klar: Was die Bauern derzeit am meisten bedrückt und auf die Straßen treibt, ist die drohende Verschärfung der Düngeverordnung, die erst 2017 deutlich schärfer gestellt wurde. „Eine Milliarde für die Umsetzung der erneut verschärften Düngeverordnung hat die Berliner Koalition versprochen, die will aber gar keiner“, so die Meinung des Kitzinger Kreisobmann Alois Kraus und von Siegfried Voltz, dem Vorsitzenden des Fleischerzeugerrings. „Wir wollen das Schweigegeld nicht, wenn es dazu genutzt wird, dass Bayern am Ende in Berlin für die geplanten Verschärfungen stimmt.“

Ein Landwirt schlug vor, das Geld sollte man besser nehmen, um die drohende Strafzahlungen an die EU zu finanzieren. Die immer wieder genannten 800.000 € pro Tag seien aber eine Obergrenze. Die tatsächliche Summe könne sich zwischen 15.000 € und dieser Obergrenze bewegen, stellte Mortler klar.

Die Europaabgeordnete wies auch darauf hin, dass die Bundesregierung den Nitratbericht 2016 viel zu spät der Kommission übermittelt hat, also noch bevor die Düngeauflagen in 2017 verschärft wurden. Dass die Bundesregierung in dieser heiklen Situation nicht freiwillig einen Zwischenbericht erstellt hat, dafür hatte auch Marlene Mortler auch keine Erklärung!

Brüssel registriert Protestaktionen

Laut Mortler gibt es in Brüssel noch immer und regelmäßig hochrangige Gesprächspartner, die sich darüber Gedanken machen, was eigentlich sinnvoll ist und wie unsinnige Auflagen entschärft werden können. Die Protestaktionen verärgerter deutscher Landwirte würden in Brüssel sehr wohl wahrgenommen. Aus den Worten Mortlers klang eher Unverständnis darüber, warum man sich dagegen in Berlin so stur und unnachgiebig zeige.

Dem Vorwurf, dass man immer nur über den Bundesdurchschnitt rede, die regionalen Unterschiede überhaupt nicht berücksichtige, stimmte sie uneingeschränkt zu.

Entgegen der allgemeinen Schelte aus Berlin, sieht sie die Politikerin das Problem deutlich differenzierter: Es gebe eben beim Nitrateintrag nicht nur menschliche Ursachen durch unsachgemäße Düngung, sondern auch Regionen, die einfach von der Natur benachteiligt seien. Dazu gehören Unterfranken und auch ein Teil der neuen Länder. Wegen der geringen Niederschläge helfe weder ein niedriger Tierbesatz, noch die geplanten Einschränkungen bei der Düngung etwas.

„Haltet den Druck aufrecht!“

Die Referentin versprach, auch in der nächsten Woche in Brüssel weiter zu rackern, Denn es bestehe noch Hoffnung. Den Landwirten riet sie, den Druck auf die Politik aufrecht zu halten.

Eher in den Hintergrund gerieten durch die intensive Diskussion andere wichtige Themen. Jahrelang wurde laut Mortler über das Mercosurabkommen verhandelt. Aber der Abschluss könne einen nicht wirklich glücklich machen. Sie bezeichnete ihn als „doppelzüngig“: Während deutsche Rinderhalter seit vielen Jahren transparent Qualitätsfleisch erzeugten, die Lebensgeschichte lückenlos vom Kalb bis zum Bullen nachprüfbar dokumentierten, kommen nun „90.000 t jährlich, vor allem Edelteile, nach Europa, produziert in Großbetrieben, von denen man allenfalls weiß, aus welchem Lande sie kommen. Bei uns übliche Standards sind dort vielfach „Fehlanzeige“.

Am Ende der Versammlung wurden erfolgreiche Betriebe ausgezeichnet. In die Bewertung flossen dabei auch Parameter ein, die das Tierwohl im Stall abbilden. Bei den Ferkelerzeugern waren dies die Betriebe Burkard Mantel, Hofheim, Andreas Markgraf, Riedenheim, und Siegfried Voltz, Schernau. Hervorragende Leistungen in der Schweinemast erzielten Siegfried Zink, Elfershausen, Stefan Türk, Bad Neustadt/Saale und Günther Ress, Pfaffendorf.

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