Die Experten der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) haben Szenarien entwickelt, wie der Klima-Wald der Zukunft in Bayern aussehen kann. Sie haben daraus ein bundesweit einmaliges Standort-Informationssystem entwickelt. Basis sind internationale Nachweise über Baumartenvorkommen, Klimadaten und –modellen. Bayerns Forstministerin Michaela Kaniber setzt bei der Suche nach den Bäumen der Zukunft auf die Modellierung von Klimaszenarien, Versuchsanbauten im Wald und genetische Forschung.
Bäume kommen an Grenzen
Schon heute zeigt das Informationssystem für 32 einheimische aber auch neue Baumarten wie zum Beispiel Edelkastanie, Flaumeiche oder den Französischen Ahorn die besten zukünftigen Standorte im Wald auf. Die LWF hat dazu die Praxishilfe „Klima - Boden - Baumartenwahl“ herausgegeben, die für vorerst 16 dieser Baumarten ausführliche Anbauempfehlungen aber auch Risiken beschreibt. Die Empfehlungen werden laufend verfeinert. „Aktuell prüfen unsere Experten am Amt für Waldgenetik in Teisendorf (AWG) und der LWF für Bäume aus anderen Klimaregionen wie Rumänien, Italien, Griechenland oder der Türkei, ob sie sich künftig in Bayern eignen“, so die Ministerin. „Das Klima ändert sich schneller, als sich unsere Wälder anpassen können. Selbst bislang stabile Baumarten wie Buche und Kiefer kommen wegen Wassermangel und Schädlingsbefall vor allem in Nordbayern an ihre Grenzen.“
Fremde Baumarten als Lösung?
Der Anbau von neuen, nichtheimischen Baumarten wie beispielsweise Zedern oder Baumhaseln sei aber immer mit Risiken verbunden. Oft sei beispielsweise nicht sicher zu sagen, wie sehr sie unter Spätfrösten oder heimischen Schädlingen leiden. Langfristig werde eine bessere Risikoeinschätzung nur durch Versuchs- und Praxisanbauten möglich. Neben neuen Baumarten werden die heimischen Eichen, Buchen, Tannen und auch die Fichten weiterhin auf den passenden Waldstandorten in Bayern wachsen.