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Weniger Milchgeld bei der Allgäuer Hof-Milch

Das noch junge Molkereiunternehmen Allgäuer Hof-Milch in Missen-Wilhams musste ihr Festpreismodell nach unten anpassen. Hauptgrund ist der starke Wettbewerb im Markt.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Konkurrenzdruck im Markengeschäft und die hohe Kapitalbindung in der Käseproduktion geben die beiden Geschäftsführer der Allgäuer Hof-Milch in Sonthofen als Gründe für die neuen Lieferverträge an, die niedrigere Milchpreise für die Bauern vorsehen.

Neu: Zuschläge in Grundpreis integriert

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Nach langen Diskussionen mit ihren Milcherzeugern gaben Johannes Nussbaumer und Matthias Haug jetzt exklusiv im Gespräch mit top agrar-Südplus die neuen Vertragskonditionen bekannt. Danach gibt es jetzt für konventionelle Heumilch über eine Vertragslaufzeit von drei Jahren eine garantierte Milchpreis-Untergrenze von 40 ct/kg für Milch mit 4,2 % Fett und 3,4 % Eiweiß.

Neu dabei ist vor allem, dass der Weidezuschlag, der bisher je nach Lieferzeit bis zu 2 ct betragen konnte, sowie der Bergbauernzuschlag von 1 ct bereits in diesen Festpreis integriert sind. Bisher zahlte das noch junge Unternehmen seinen Lieferanten einen Festpreis von 40 ct plus Weidezuschlag.

Für Bio-Heumilch erhalten die Allgäuer Bauern künftig einen Grundpreis von 50 ct plus 3 ct Zuschlag für die muttergebundene Aufzucht. Die anderen Zuschläge für Weide, Bergbauernmilch und Qualität gibt es nicht mehr. Früher waren mit diesen Zuschlägen insgesamt 56 ct erzielbar. Für die dritte Milchsorte der Allgäuer Hof-Milch - die Bio-Tierwohl-Heumilch - gibt es nach wie vor inklusive 3 ct für die muttergebundene Aufzucht und 3 ct für mehr Tierwohl insgesamt 56 ct.

Preise sollen wieder steigen

"Wir wissen, dass unsere Lieferanten mit dem neuen Preismodell eine Milchpreisabsenkung hinnehmen müssen. Mittelfristig wird der Preis aber wieder steigen", versichert Nussbaumer im Gespräch mit top agrar-Südplus. Dazu habe man z.B. gemeinsam mit Landwirten, Handel und Banken ein beratendes Gremium eingerichtet. Ab April soll der Grundpreis für konventionelle Heumilch bereits auf 41 ct steigen. "Im Jahresschnitt sind 40 Cent der Mindestpreis, den wir anstreben. Wir wollen aber zügig wieder auf 42 ct/kg und innerhalb der nächsten fünf Jahre sind 45 ct/kg das Ziel", so Nussbaumer.

Durch das neue Preismodell wolle man sich vor allem angesichts neuer Anforderungen im Markt und angesichts der hohen Kapitalbindung in der Käseproduktion im Werk Sonthofen mehr Freiraum schaffen.

Neu: Zertifizierungspflicht

Neu ist künftig für die Erzeuger der Allgäuer Hof-Milch schon jetzt eine Zertifizierungspflicht in den Verträgen verankert. Sie gilt ab 2021 aber für alle ARGE-Heumilch-Betriebe. In der Praxis bedeutet das, dass die Betriebe von einer unabhängigen Stelle bei einem Kontrolltermin auf die Einhaltung der Kriterien von QM-Milch, von Heumilch-g.t.S. sowie auf die GVO-freie Fütterung überprüft werden. "Damit sind die Kriterien fix abgesichert und nachvollziehbar", so Nussbaumer. Die Kosten der Erstkontrolle übernehme die Molkerei, für die Folgekosten komme der Landwirt auf. "Allerdings ist klares Ziel, dass sich die Kosten des Landwirts klar im Milchgeld widerspiegeln."

Neue Erzeuger gesucht

Nach wie vor suche man neue Heumilch-Lieferanten, sagt der Geschäftsführer. Denn im Markengeschäft gebe es dafür nach wie vor Entwicklungspotenzial. Der Exklusivvertrag mit Rewe habe weiterhin Bestand: "Die Zusammenarbeit mit Rewe ist eine gemeinsame Erfolgsgeschichte", erklärt Johannes Nussbaumer.

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