Gemeinsam mit den Genossenschaftsverbanden und der Obst vom Bodensee verteilte der Landesverband Erwerbsobstbau Baden-Württemberg am Donnerstag Äpfel im Landtag von Baden-Württemberg.
Eigentlich müsste die Stimmung bei den Obstbauern in Baden-Württemberg gut sein. Konnten sie trotz der langanhaltenden Trockenheit und Dürre im vergangenen Sommer eine gute Apfelernte einbringen. Die Kisten und Lagerräume wurden nach dem verheerenden Frost 2017 wieder gut gefüllt und durch die vielen Sonnenstunden schmecken die Äpfel hervorragend.
Im April 2017 zerstörten Blütenfröste einen Großteil der Obsternte. Je nach Lage und Vegetationsstand waren die Betriebe hiervon unterschiedlich stark betroffen. In Summe konnten im Herbst 2017 nur ca. einer 100.000 t Äpfel geerntet werden. Dies entspricht etwa einem Drittel einer normalen Ernte. In Folge dieser schwachen Ernte waren die Vermarkter natürlich nicht in der Lage ihre Kunden wie gewohnt zu bedienen. Gibt es in normalen Erntejahren Äpfel bis weit in den Sommer hinein, waren die Lager im Frühjahr 2018 bereits weitgehend leer.
Das geringere heimische Angebot wurde durch höhere Importmengen aus Neuseeland, Chile oder Südafrika ausgeglichen. Bis weit in den Herbst 2018 hinein blockierten diese Importäpfel von der Südhalbkugel die Regalplätze im Lebensmitteleinzelhandel und versperrten somit den Zugang für die heimischen Äpfel aus Baden-Württemberg. Selbst im November fand man noch neuseeländische und chilenische Äpfel in den Läden. Aber auch andere europäische Lieferländer haben das fehlende Angebot im Frühjahr und Sommer 2018 dazu genutzt sich Marktanteile zu sichern.
Der Verband wirbt daher jetzt dafür, dass nur noch heimische Äpfel aus Baden-Württemberg auf den Tisch kommen sollten. Es gebe keinen einfacheren Weg etwas für sich und die Umwelt zu tun, heißt es. "Unsere Äpfel werden nicht auf Containerschiffen um die halbe Erdkugel transportiert und um soziale Standards braucht man sich auch keine Gedanken zu machen."