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Almprämie

Österreich: 120 € pro gealpte Milchkuh

Zur Unterstützung der Almwirtschaft zahlt die Tiroler-Landesregierung 120 € pro aufgetriebener Milchkuh. Insgesamt nimmt das Land Tirol dafür 2,72 Mio. € pro Jahr in die Hand.

Lesezeit: 4 Minuten

"Tirols Almen sind ein unverzichtbares Kulturgut, das wir in seiner Vielfalt unbedingt erhalten müssen. Sie sind Ausflugs- und Erholungsziel für Einheimische sowie Gäste, Wirtschaftsraum für unsere Bäuerinnen und Bauern, Lebensraum für Weidetiere, aber auch wichtig für die Artenvielfalt im Alpenraum", betont Landeshauptmann Günther Platter. "Der Wert der Almwirtschaft kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden - gerade auch für den Sommertourismus sind die Almen und ihre Produkte ein wichtiger Faktor", so Platter. Ziel der Landespolitik sei es deshalb, die Almwirtschaft nach Kräften zu unterstützen.

10% weniger Milchkühe auf Tirols Almen

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Mit rund 2.100 bäuerlich bewirtschafteten Almen ist Tirol das Almenland Nummer eins in Österreich. "Bislang haben wir auf unseren Almen eine grundsätzlich stabile Situation, die Almwirtschaft in unserem Bundesland ist (noch) intakt", unterstreicht Agrarreferent und LH-Stellvertreter Josef Geisler. Er spricht auch das Thema Wolf an, wobei dem Land Tirol durch den EU-Rechtsrahmen die Hände gebunden sind.

Sowohl bei der Anzahl der bewirtschafteten Almen als auch bei den aufgetriebenen Tieren gab es in den vergangenen 20 Jahren keine gravierenden Rückgänge. "Was wir aber merken, sind Verschiebungen bei den gealpten Tieren", so Geisler. Bei annähernd gleichbleibender Zahl an aufgetriebenen Rindern ist die Anzahl der Milchkühe auf den Tiroler Almen um fast 10% zurückgegangen. Die Zahl kleinerer Milchalmen mit bis zu 20 Milchkühen hat sich fast halbiert.

Wertschätzung und Hilfe für Milchkuh-Alpung

"Dieser Entwicklung müssen wir etwas entgegenhalten, weil gerade die Milchkuhalmen typisch für Tirol sind und sich der Aufenthalt auf der Alm positiv auf die Tiergesundheit auswirkt. Almmilch ist durch ihren bis zu dreimal höheren Anteil an ungesättigten Fettsäuren besonders wertvoll, die Beweidung der Almflächen trägt überdies maßgeblich zum Schutz vor Naturgefahren sowie zur Artenvielfalt bei", gibt Geisler zu bedenken.

"Die Förderung des Landes Tirol, welche auf kleinere und mittlere Kuhalmen abzielt, ist für Almbäuerinnen und Almbauern ein Zeichen der Wertschätzung, aber auch eine echte Hilfe für die Aufrechterhaltung der Bewirtschaftung", zeigt sich der Obmann des Tiroler Almwirtschaftsvereins, Josef Lanzinger, erfreut.

Wertschöpfung für Almprodukte

Der Rückgang, insbesondere der kleinen Melkalmen, zeigt laut Lanzinger die wirtschaftlichen Schwierigkeiten sehr deutlich auf: "Die Betreuung des Viehs durch Fremdpersonal oder vom Heimhof aus sowie die Almgebäude als zweiter Betriebsstandort bedeuten nicht nur einen hohen Arbeitsaufwand, sondern auch erhebliche Kosten. Dieser Aufwand lässt sich derzeit nicht über Markterlöse für die Almmilch abdecken", weiß Lanzinger, der Almprodukte mit einem eigenen Gütesiegel einen höheren Wert geben möchte.

Drei Viertel der in Österreich produzierten Almmilch kommen aus Tirol. Rund 90% der Almmilch werden im Tal zu hochwertigsten Produkten, vor allem zu Käse, verarbeitet. "Melkalmen mit Ausschank wie auch eigenen Produkten sind das Idealbild einer Alm. Der Tourismus steht für die Bäuerinnen und Bauern in der Almwirtschaft aber nicht im Vordergrund. In Zukunft werden wir Almprodukte unter dem Siegel 'Von der Alm' noch besser als solche erkennbar machen und vermarkten", so Lanzinger.

Hechenberger: Wirtschaftlichkeit durch den Produktpreis erzielen

"Die Tiroler Almwirtschaft ist mit vielen Herausforderungen konfrontiert. Sie ist aus vielerlei Hinsicht unverzichtbar und deshalb ist ihre Absicherung eine Notwendigkeit. Es wäre wünschenswert, wenn die Wirtschaftlichkeit durch den Produktpreis erzielt werden könnte, leider ist das aufgrund der kleinen Strukturen sowie aufwendigen Bewirtschaftung bisher nicht der Fall. Deshalb gilt mein Dank den Verantwortlichen im Land für die wichtige Unterstützung der Melkalmen", so Landwirtschaftskammer (LK)-Präsident Josef Hechenberger.

"Nicht nur die Wirtschaftlichkeit stellt für die Almbetreiber ein Problem dar. Es kommt leider wiederholt zu Zwischenfällen beim Aufeinandertreffen von Wanderern und Weidevieh. Trotz umfassender Informationen zeigt sich immer wieder, dass der nötige Respekt vor den Almtieren fehlt. Deshalb war es ein wichtiger Schritt, die Eigenverantwortung der Freizeitnutzer gesetzlich festzumachen und so den Almbetreibern größtmögliche Rechtssicherheit zu verschaffen", betont Hechenberger.

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