Die Vorgaben für das Produktsiegel „Qualität aus Bayern“ bleiben vorerst unverändert. Eine Petition von neun Verbänden zur Aufnahme verbindlicher Regeln für einen stärkeren regionalen Futtermitteleinsatz ist im Landtag am 9. Juni mit der Stimmenmehrheit von CSU, Freien Wählern und FDP abgelehnt worden.
Gefordert worden war, dass mindestens 50 % der Futtermittel künftig vom eigenen Betrieb stammen sollten und Sojafuttermittel aus Übersee und gentechnisch verändertes Soja ausgeschlossen würden.
Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) zeigte sich als Initiator der Petition enttäuscht über die Ablehnung. Ein Qualitätssiegel, das jeder ohne besonderen zusätzlichen Aufwand benutzen könne, sei „sinn- und zwecklos“. Eine Qualifizierung der Kriterien, verbunden mit vollumfänglicher Honorierung der erhöhten Anforderungen, hätte eine wirklich verbesserte bäuerliche Wertschöpfung ermöglicht.
Von Greenpeace, das ebenso wie unter anderem die Katholische Landvolkbewegung (KLB) und die Katholische Landjugend Bayern (KLJB) die Petition unterstützte, kam die Warnung, dass das Siegel in der Wahrnehmung der Verbraucher in seiner jetzigen Ausgestaltung nicht das halte, was es verspreche. Das zerstöre Vertrauen in die Politik und schade letztlich auch den heimischen Erzeugern.
Die SPD-Landtagsfraktion bekräftigte in einer Pressemitteilung ihre Unterstützung für die Forderungen der Petition. Ein Siegel verliere an Wert, wenn es keine strengen Bedingungen habe. Mit „Qualität aus Bayern“ dürften keine Produkte angepriesen werden, die auf Kosten von Tierwohl und Umweltschutz produziert würden.