Pflanzenschutzmittel einsparen: Was geht, was nicht?
Welche Empfehlungen zur Reduktion von Pflanzenschutzmitteln sind schon praxisreif? Und welche Risiken sind damit verbunden? Diese Fragen waren Schwerpunkte der Tagung: "Ackerbau - links und rechts von Hoch- und südlichem Oberrhein" am vergangenen Montag in Freiburg.
Welche Empfehlungen zur Reduktion von Pflanzenschutzmitteln sind schon praxisreif? Und welche Risiken sind damit verbunden? Diese Fragen waren Schwerpunkte der Tagung: "Ackerbau - links und rechts von Hoch- und südlichem Oberrhein" des Regierungspräsidiums Freiburg am vergangenen Montag in Freiburg.
Bernhard Bundschuh vom LTZ Augustenberg stellte dabei erste Erfahrungen des nationalen Aktionsprogramms zur Reduktion von Pflanzenschutzmitteln vor, die auf drei Demonstrationsbetrieben in Baden-Württemberg gemacht wurden. Die Betriebe wurden intensiv betreut und beraten, vor allem im Hinblick auf den Anbau der Leitkulturen Wintergerste, Winterweizen und Winterraps.
Die wesentlichen Bausteine des Programmes auf den Praxisbetrieben waren neben einem anderen Anbauspektrum, der Einsatz von weniger krankheitsanfälligen bzw. resistenten Sorten, Behandlungen nur nach Prognosemodellen sowie die Wirtschaftlichkeit der verschiedenen Maßnahmen. Bundschuh stellte insbesondere heraus, dass die Bestandskontrollen durch den Landwirt bei der Reduktion von Pflanzenschutzmitteln das A und O seien. Dabei empfahl er auch, sich verschiedener Hilfsmittel zur Bestimmung von Krankheiten wie z.B. diverser Apps zu bedienen.
Angebaut wurden in den Betrieben Kulturen wie Emmer und Gelbweizen, wobei jeweils die letzte Qualitätsstickstoffdüngung ausblieb. "Manche Kulturen stehen durch ihre Anfälligkeit im Bioanbau auf der Kippe, im konventionellen Anbau sind sie dagegen gut zu führen und liefern hohe Erträge", so der Berater. Das Problem dabei sei allerdings, dass die Vermarkter noch Probleme mit solchen Kulturen hätten. "Der Bio-Vermarkter nimmt die Ware nicht ab, weil es keine Bio-Ware ist, der konventionelle Vermarkter zweifelt an der Qualität."
Auf eine Herbstbehandlung von Winterraps zu verzichten, sei mit Untersaaten an manchen Standorten möglich. Dafür müsse man im Frühjahr je nach Witterung aber rechtzeitig in den Bestand. Als Ausblick gab Bundschuh den Teilnehmern mit auf den Weg, dass im Einzelfall der traditionelle Insektizideinsatz reduziert werden könne. Empfehlungen für die breite Masse stünden aber noch aus. "Wir müssen uns die Lösungen Schritt für Schritt erarbeiten."
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Welche Empfehlungen zur Reduktion von Pflanzenschutzmitteln sind schon praxisreif? Und welche Risiken sind damit verbunden? Diese Fragen waren Schwerpunkte der Tagung: "Ackerbau - links und rechts von Hoch- und südlichem Oberrhein" des Regierungspräsidiums Freiburg am vergangenen Montag in Freiburg.
Bernhard Bundschuh vom LTZ Augustenberg stellte dabei erste Erfahrungen des nationalen Aktionsprogramms zur Reduktion von Pflanzenschutzmitteln vor, die auf drei Demonstrationsbetrieben in Baden-Württemberg gemacht wurden. Die Betriebe wurden intensiv betreut und beraten, vor allem im Hinblick auf den Anbau der Leitkulturen Wintergerste, Winterweizen und Winterraps.
Die wesentlichen Bausteine des Programmes auf den Praxisbetrieben waren neben einem anderen Anbauspektrum, der Einsatz von weniger krankheitsanfälligen bzw. resistenten Sorten, Behandlungen nur nach Prognosemodellen sowie die Wirtschaftlichkeit der verschiedenen Maßnahmen. Bundschuh stellte insbesondere heraus, dass die Bestandskontrollen durch den Landwirt bei der Reduktion von Pflanzenschutzmitteln das A und O seien. Dabei empfahl er auch, sich verschiedener Hilfsmittel zur Bestimmung von Krankheiten wie z.B. diverser Apps zu bedienen.
Angebaut wurden in den Betrieben Kulturen wie Emmer und Gelbweizen, wobei jeweils die letzte Qualitätsstickstoffdüngung ausblieb. "Manche Kulturen stehen durch ihre Anfälligkeit im Bioanbau auf der Kippe, im konventionellen Anbau sind sie dagegen gut zu führen und liefern hohe Erträge", so der Berater. Das Problem dabei sei allerdings, dass die Vermarkter noch Probleme mit solchen Kulturen hätten. "Der Bio-Vermarkter nimmt die Ware nicht ab, weil es keine Bio-Ware ist, der konventionelle Vermarkter zweifelt an der Qualität."
Auf eine Herbstbehandlung von Winterraps zu verzichten, sei mit Untersaaten an manchen Standorten möglich. Dafür müsse man im Frühjahr je nach Witterung aber rechtzeitig in den Bestand. Als Ausblick gab Bundschuh den Teilnehmern mit auf den Weg, dass im Einzelfall der traditionelle Insektizideinsatz reduziert werden könne. Empfehlungen für die breite Masse stünden aber noch aus. "Wir müssen uns die Lösungen Schritt für Schritt erarbeiten."