Am Wochenende zum Grillen in den Wald – das sieht Baden-Württembergs Fortminister Peter Hauk (CDU) skeptisch und mahnt seine Landsleute: Die hochsommerlichen Temperaturen von dieser Woche hätten im Wald die Bodenvegetation, Laubreste, Nadelstreu und auf dem Boden liegende Äste und Reisig stark ausgetrocknet. Die Prognosen sagen zum Wochenende hin praktisch für das ganze Land eine hohe und teilweise sehr hohe Waldbrandgefahr voraus.
Rauchverbot gilt, Grillverbot möglich
"Ein umsichtiges Verhalten der Waldbesucher ist die Grundvoraussetzung, um Waldbrände zu verhindern", sagt der Minister. Ein unbeaufsichtigtes Grillfeuer könne verheerende Folgen haben. Im Zweifelsfall seien die Forstbehörden vor Ort gezwungen, das Grillen im Wald je nach lokaler Gefährdungslage komplett zu verbieten.
„Das Feuermachen im Wald ist ohnehin nur an den offiziellen, fest eingerichteten Feuerstellen auf den Grillplätzen erlaubt. Ein Feuer muss auch dort immer beaufsichtigt sein und ist vor dem Verlassen unbedingt vollständig zu löschen. Das Grillen auf mitgebrachten Grillgeräten ist im Wald tabu“, erklärt Hauk. Zudem gelte von März bis einschließlich Oktober in den Wäldern im Land ein generelles Rauchverbot.
Bald der Normalfall?
"Nach allem, was wir wissen, werden die Sommer bei uns durch den Klimawandel heißer und trockener werden. Dies erhöht auch langfristig die Waldbrandgefahr. Unsere Antwort darauf sind klimastabile Mischwälder, deren Anlage und Pflege wir weiter vorantreiben werden", erklärte der Forstminister.
Im Vergleich zu Ländern, wie beispielsweise Brandenburg, sei Baden-Württemberg aber kein ausgesprochenes Waldbrandland. "Dies hängt vor allem mit dem bei uns höheren Anteil an Laub- und Mischwäldern sowie mit der sehr guten Erschließung der Wälder mit Fahrwegen zusammen", betont Hauk. Gleichwohl komme es in Baden-Württemberg auch immer wieder zu eher kleineren Waldbränden.
Nach Zahlen des Landesbetriebs ForstBW sei es in 2018 in Baden-Württemberg zu insgesamt 26 Waldbränden mit einer Gesamtfläche von 5,2 Hektar gekommen.