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Schweinemarkt

Regionalpakt für Schweineerzeuger im Süden

Die Müller Gruppe und die Bauernverbände in Bayern und Baden-Württemberg wollen den gebeutelten Schweinehaltern im Süden mit konkreten Maßnahmen unter die Arme greifen.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Müller Gruppe und führende Vertreter der Bauernverbände in Bayern und Baden-Württemberg haben sich am Wochenende über Möglichkeiten der Krisenbewältigung am Schweinemarkt ausgetauscht. Die Ferkelerzeuger und Schweinemäster stehen mit dem Rücken zur Wand und benötigen dringend Unterstützung, um die regionale Produktion weiter aufrecht erhalten zu können, heißt es in einer gestern verbreiteten Presseerklärung.

Die Teilnehmer sollen geeignete Maßnahmen verabredet haben, um den süddeutschen Landwirten in der schwierigen Marktsituation zu helfen. Bei den Ferkelerzeugern soll kurzfristig mehr Geld ankommen. Zu der Videokonferenz hatten Stefan und Martin Müller den Präsidenten des Bayerischen Bauernverbandes und Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes, Walter Heidl, sowie Klaus Mugele, Vizepräsident des Landesbauernverbandes in Baden-Württemberg e.V, Hans-Benno Wichert, Präsident des Schweinezuchtverbandes Baden-Württemberg (SZV) und Rolf Michelberger, Geschäftsführer Ulmer Fleisch, eingeladen.

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Regionalzuschläge kurzfristig erhöhen

Nach vielen Vorgesprächen mit den Partnern der Wertschöpfungskette zur aktuellen Marktlage bilde der Vorstoß der Müller Gruppe den Kern des Regionalpakts: „Die von uns bereits seit Jahren gewährten Regionalzuschläge zur Förderung der heimischen Produktion werden wir mit Blick auf die derzeitige Situation kurzfristig deutlich erhöhen“, sagt Stefan Müller.

Bisher habe die Müller Gruppe in dieses Programm jährlich mehrere Millionen Euro investiert, um die regionale Erzeugung von Schweinefleisch zu stärken. „Wichtig ist uns jetzt, dass unsere Zuschläge auch bei den Ferkelerzeugern ankommen“, wird Martin Müller in der Presserklärung zitiert.

Handel muss mitziehen

Corona-Pandemie und Afrikanische Schweinepest (ASP) hätten in den vergangenen Monaten die Landwirtschaft und weitere Bereiche der Ernährungsbranche belastet. Viele Vermarktungswege in Europa seien zum Erliegen gekommen. Durch die zeitweise Schließung der Gastronomie, dem damit einhergehenden Preisverfall und weiteren Auswirkungen des aktuellen Teil-Lockdowns seidie Branche massiv unter Druck geraten, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

„Wir brauchen jetzt das Bekenntnis vom Handel zur regionalen Schweinehaltung, um die Vermarktung der heimisch erzeugten Produkte sicherzustellen“, fordert Klaus Muggele. Die Initiatoren und die Bauernvertreter wollen sich offenbar schon in Kürze mit dem Top Management des Handels austauschen, um diesen und damit auch die Verbraucher in die Verantwortung der Wertschöpfungskette einzubinden. Denn allen sei klar: „Ohne Mitwirkung des Handels kann die schwierige Lage nicht verbessert werden“, betont Hans-Benno Wichert.

Kurzfristig Ergebnisse erzielen

Alle Fachleute stimmten überein, dass der Druck auf den süddeutschen Schweinemarkt sehr stark gestiegen sei. Themen wie die coronabedingten Reisebeschränkungen, Quarantäneregelungen, zusätzliche Arbeitszeitbeschränkungen und der „Schweinstau“ belasteten den Markt insgesamt. Die Teilnehmer vereinbarten, kurzfristig weitere Gesprächsrunden einzuberufen.

Man wolle in enger Abstimmung mit Erzeugern, Mästern, Verarbeitern, Verbänden, Handel und Politik zeitnah konkrete Ergebnisse erzielen, um mehr Sicherheit und Ruhe in die süddeutsche Schweinefleischproduktion zu bringen. Neben der aktuellen Preiskrise sollen auch Herausforderungen wie Haltungskriterien in den Blick genommen werden. Darauf legte Walter Heidl im Gespräch besonderen Wert. „Die Bauernfamilien, die hinter der Sicherung unserer heimischen Schweinefleischproduktion stehen, brauchen nun dringend Unterstützung“, wird der Bayerische Bauernpräsident zitiert.

Für die Müller Gruppe steht fest, dass ohne eine gesunde süddeutsche Landwirtschaft die gesamte Wertschöpfungskette nicht funktioniere. Verschiedene gesellschaftliche Ansprüche stellten die Landwirtschaft insgesamt vor große Herausforderungen. So erfordere die ständige Verbesserung des Tierwohls hohe Investitionen, für die eine wirtschaftliche Absicherung nötig sei.

Innovative Konzepte für Kuh- und Rinderbereich

Neben dem Schweinemarkt wurde in dem Branchengespräch unter Regie der Müller Gruppe auch der Rinderbereich in den Blick genommen. Durch den gravierenden Preisverfall bei Kuhfleisch stünden auch die Milchkuhhalter mächtig unter Druck. Die Ausgangslage der Rinderhaltung in Süddeutschland sei durch die hier weit verbreitete Zweinutzungsrasse Simmentaler Fleckvieh deutlich besser als in anderen Regionen Deutschlands.

Außerdem hätten hier viele Betriebe auf die GVO-freie Fütterung umgestellt, was die Müller Gruppe seit Jahren mit Zuzahlungen honoriere. Zur nachhaltigen Stabilisierung der Rinderhaltung in Süddeutschland sollen jetzt Gespräche gemeinsam mit den Molkereien geführt werden. Sinn dieser Gespräche soll auch hier die nachhaltige Förderung einer zukunftsorientierten Haltung und Vermarktung sein.

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