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Regionalprogramme: Die Ferkel sind das Problem
Regionalprogramme für Schweinefleisch sind immer beliebter. Genügend Mastschweine gibt es, aber bald könnte der Bezug von Ferkeln zum Problem werden.
Regionalprogramme für Schweinefleisch sind immer beliebter. Genügend Mastschweine gibt es, aber bald könnte der Bezug von Ferkeln zum Problem werden.
Bei der Vermarktung von Schweinefleisch sind regionale Programme sowohl bei den Verbrauchern, als auch bei den Erzeugern zunehmend gefragt. Längst haben diesen Trend auch Schlachthöfe und der Lebensmitteleinzelhandel erkannt, sodass der Markt, gerade auch in Süddeutschland, rasant wächst. Auch wenn es derzeit noch genügend Mastschweine zu schlachten gibt, könnte in Zukunft der Ferkelbezug für die Mastbetriebe zum Problem werden.
Mit dieser Entwicklung sieht sich unter anderem auch die Müller Fleisch GmbH konfrontiert, die an ihrem Standort in Ulm immerhin bereits zu 80 % Schweine aus Regionalprogrammen schlachtet. Wie sie die Herausofrderung meistern will, verrieten die Geschäftsführer Stefan Müller und Rolf Michelberger nun im Interview der Zeitschrift SUS (Schweinezucht und Schweinemast).
Zu wenig Ferkel, schlechte Qualitäten
Viele Schlachthöfe haben zwar regionale Produktsparten, allerdings könnte es bald zu Engpässen an Tieren kommen: Einige Mäster in Bayern und Baden-Württemberg könnten schon jetzt nicht mehr an Regionalprogrammen teilnehmen, da süddeutsche Ferkel nicht in ausreichender Qualität und Partiegröße bereitstehen würden, beschreibt einer der beiden Geschäftsführer der Müller Fleisch Gruppe, Rolf Michelberger, die angespannte Situation. Herausforderungen, wie das Thema Ferkelkastration und die Debatte um den Kastenstand würden das Problem sogar noch vergrößern.
Mehr Geld für Ferkelerzeuger?
Ein möglicher Weg, die Anzahl an Ferkeln und Erzeugern weiterhin auf einem stabilen Niveau zu halten, wäre, die Bonuszahlungen an Mäster für erhöhten Tierschutz und Regionalität an die Ferkelerzeuger direkt oder indirekt weiterzureichen, ist sich die Müller GmbH sicher. Auch der Dialog mit den Ferkelerzeugern müsse verstärkt gesucht werden, um den Markt weiterhin gut bedienen zu können.
Wie das Unternehmen die aktuell brisanten Themen am Schweinefleisch-Markt angehen will, lesen Sie im Interview mit den beiden Geschäftsführern in der aktuellen Ausgabe der SUS 5/18.