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Schlachthöfe: Vieh- und Fleischhandel kritisiert Maßnahmen der Minister

Der bayerische Vieh- und Fleischhandelsverband übt scharfe Kritik am geplanten Verbot von Werkverträgen in der Schlachtbranche.

Lesezeit: 3 Minuten

Verantwortungslosen Populismus und mangelnde Loyalität gegenüber der Landwirtschaft wirft der stellvertretende Vorsitzende des Bayerischen Vieh- und Fleischhandelsverbandes, Reinhold Koller, der Bundesregierung vor. Anlass war die Veröffentlichung der Testergebnisse von mehr als 5100 Mitarbeitern an 46 großen bayerischen Schlachthöfen.

„Es ist enttäuschend, wie schnell Politiker in einer populistischen Debatte vergessen, wer noch vor wenigen Wochen in der Hochphase des wirtschaftlichen Shutdowns die Versorgung der Bevölkerung mit hochwertigen Lebensmitteln sichergestellt hat. Gerade von einer Bundesministerin, die das Ressort „Ernährung“ verantwortet, hätten wir uns in der Debatte der Behauptungen und populistischen Forderungen von Arbeitsminister Heil Rückenstärkung und nicht öffentliche Angriffe erwartet“, kritisiert Koller.

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Fünf-Punkte-Plan zum Werkvertragswesen

Der Vorsitzende verurteilt, dass von einzelnen Fällen auf eine ganze Branche geschlossen werde.

Wenn deutschlandweit nun trotzdem sehr wenige Betriebe eine deutliche Häufung von Coronainfektionen zu verzeichnen hätten, sollte das nicht Anlass sein, wieder die ganze Branche zu diffamieren, sondern vielmehr ruhig und sachlich zu eruieren, wie die Infektionsketten trotz der Hygienekonzepte verlaufen seien.

Zum Werkvertragswesen habe der Verband der Fleischwirtschaft schon in den Jahren 2014 und 2015 einen Fünf-Punkte-Plan zur Selbstverpflichtung der Branche vorgelegt, der hervorragend als Diskussionsgrundlage dienen könne. „Die Tatsache, dass die Bundesregierung dies ignoriert, kann nur so gewertet werden, dass es wohl bequemer ist, über Parteigrenzen hinweg auf den fahrenden Zug von Bundesarbeitsminister Heil aufzuspringen, als sich hinter eine Branche zu stellen, die ohnehin – außerhalb von Krisenzeiten – der Prügelknabe der Lebensmittelwirtschaft ist.“

Gutes Hygienemanagement

Die jetzt vorliegenden Testergebnisse, bei denen nach Mitteilung der Bayerischen Gesundheitsministerin Melanie Huml nur zehn weitere Tests positiv von insgesamt 5.100 waren, würden, dass die bayerischen, wie auch die meisten deutschen Schlachtbetriebe das Thema der Bekämpfung der Coronaausbreitung von Anfang an sehr ernst genommen hätten.

Vergangene Woche hat die Bundesregierung beschlossen, ab 2021 Werkverträge in der Fleischwirtschaft zu verbieten und Bußgelder bei Arbeitszeitverstößen in Schlachthöfen drastisch zu erhöhen.

Unfassbar sei es, dass die zuständige Bundesministerin sogar noch eine Verschärfung der Maßnahmen vorgeschlagen habe, die Bundesminister Heil in die Debatte eingebracht habe, sagt Koller. Klöckner möge sich jetzt dafür einsetzen, den Schaden zu begrenzen und die Schwellenwerte, ab denen Werkverträge verboten werden, so zu wählen, dass mittelständische Schlachtunternehmen vernünftig arbeiten können.

Die Personalbeschaffung sei in vielen Fällen außerhalb von Werkunternehmen gar nicht zu bewältigen. Der Wunschgedanke der Politik, dass kleine und mittlere Schlachthöfe übers Land verteilt die regionale Versorgung sicherstellen, werde sonst konterkariert. Die drohende Abwanderung der Großbetriebe müsse dringend wieder entschärft werden, so Reinhold Koller.

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