Ein Tierrechtsverein hatte Baden-Württembergs Agrarminister Peter Hauk angezeigt, weil er angeblich bei der Kontrolle des Schlachthofs Gärtringen Einfluss auf den Landkreis Böblingen genommen haben soll. Der Schlachthof soll in der Vergangenheit Tiere nicht ausreichend betäubt haben.
Die Opposition im Landtag – allen voran die SPD – forderte daraufhin Klarheit, was dran ist an den Behauptungen. Der CDU-Minister verwies laut SWR nun in einer Sondersitzung des Agrarausschusses auf die Verantwortung des Landratsamtes. Ein Prüfbericht habe schon vor zwei Jahren Probleme im Schlachthof Gärtringen aufgezeigt. Da sei es aber vor allem um bauliche Mängel gegangen, wird Minister Hauk von dem Sender zitiert. Hätte es damals schon Hinweise auf Tierquälerei gegeben, wäre es Sache des Landratsamts Böblingen gewesen, den Schlachthof zu schließen.
Auf die Füße fällt Hauk, dass er offenbar tatsächlich Sanktionen gegen den Betreiber des mittlerweile geschlossenen Schlachtbetriebs in Gärtringen gestoppt hatte. So soll der Minister Monate zuvor veranlasst haben, dass ein Zwangsgeld gegen die Schlachthofbetreiber ausgesetzt wurde, kurz darauf wurde es wieder eingesetzt. Der Schlachthofgeschäftsführer sei ein Parteifreund von Hauk, heißt es. Laut dem Politiker soll das aber keine Rolle gespielt haben.
Er habe dem Schlachthof-Chef "weder persönliche Gefallen getan, noch gab es persönliche Beziehungen über das Geschäftliche hinaus", bekräftigte Hauk in der Ausschusssitzung erneut. Es sei darum gegangen, die Zahlungsfähigkeit des Schlachthofs zu sichern. Der sei im Corona-Lockdown wichtig gewesen für die Lebensmittelversorgung.