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Schweinehaltung: „Partner bewähren sich in der Krise“

Den schweinehaltenden Betrieben stehen schwere Zeiten bevor. Dass diese die Konsequenzen der Krise jedoch alleine tragen müssen, sieht Südplus-Redakteur Klaus Dorsch kritisch.

Lesezeit: 3 Minuten

Für die Schweinehalter kommt es knüppeldick. Zum Verfall der Schlachtschweine- und Ferkelpreise ­wegen der ASP-bedingten Exportsperre kommen jetzt auch noch Staus bei der Vermarktung von Schlachtschweinen und Ferkeln. Denn auch süddeutsche Schlachthöfe können wegen der Abstands- und Hygieneauflagen infolge der Coronakrise ihre Kapazitäten nicht mehr voll auslasten.

Schlachthöfe auf der falschen Seite

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Um Krisenzeiten wie diese zu überstehen, sollten die Partner einer Wertschöpfungskette eigentlich zusammenstehen und die Lasten fair verteilen. Das ist zurzeit aber nicht der Fall. Die zusätzlichen Kosten durch Corona und die Folgen der ASP-Krise tragen allein die Landwirte. Nach Berechnungen der Landwirtschaftskammer Niedersachsen hat die Differenz zwischen den Verbraucher- und den Erzeugerpreisen von Schweinefleisch ein Rekordniveau von rund 3,30 € pro kg erreicht. Die Verbraucherpreise im Lebensmitteleinzelhandel sind auf dem gleichen Niveau wie im Frühjahr, obwohl die Kosten in der Wertschöpfungskette deutlich gestiegen sind. Die Schlachtbetriebe geben somit praktisch nichts von ihren höheren Kosten und Erlösrückgängen an den Handel und Verbraucher weiter, sondern komplett an das schwächste Glied in der Kette: die Erzeuger.

Das ist extrem unfair und sehr kurzsichtig gedacht. Denn die Preise sind so ruinös, dass etliche Schweinehalter diese Phase nicht lange überstehen werden. Bei den Ferkelerzeugern wird es voraussichtlich schon im nächsten Jahr zu einem Strukturbruch kommen, weil dann die betäubungslose Kastration nicht mehr erlaubt ist. Wenn aber die Tierhaltung bei uns wegbricht, verlieren auch der Handel und die Schlachtbetriebe ihre Existenzgrundlage.

Mindestpreise geben Rückhalt

Dass es auch anders geht, zeigt die Initiative der bayerischen Metzgerinnung. Diese hat ihre Mitglieder aufgefordert, einen Mindestpreis von 1,40 bis 1,50 € pro kg SG für Schlachtschweine zu zahlen, damit ihre Lieferanten die Durststrecke bewältigen (siehe Interview Seite 5). Vielen Metzgern scheint klar zu sein, dass sie selbst nur dann eine Überlebenschance haben, wenn es auch noch Tierhalter vor Ort gibt. Positiv ist auch der Mindestpreis der Edeka Südwestfleisch zu bewerten. Der Fleischverarbeiter bezahlt für Gutfleischschweine einen Mindestpreis von 1,40 € pro kg SG. Die UEG Hohenlohe-Franken teilt die Differenz zum derzeitigen Vereinigungspreis von 1,27 € auf ihre Ferkelerzeuger und Mäster im Verhältnis 80 zu 20 auf, weil die Krise die Ferkelerzeuger zurzeit am härtesten trifft. Diese Partnerschaften zeigen, was entlang der Wertschöpfungskette möglich ist. Davon brauchen die Tierhalter künftig mehr.

Dieser Artikel erschien in der Novemberausgabe von top agrar Südplus.

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