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topplus Laufstallwelle

Stallbau ausgebremst

In Süddeutschland wollen viele Milchviehbetriebe neue Ställe bauen. Doch während Baden-Württemberg und Bayern um Investitionswillige werben, geht das Fördergeld aus.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Laufstallwelle rollt. Dieser Satz ist angesichts der Zahlen, die Bauberater Herbert Pohlmann vom Landwirtschaftsamt Emmendingen bereithält, nicht übertrieben: „In den letzten fünf Jahren haben in Südbaden rund 180 Milchviehbetriebe eine Stallbauberatung in Anspruch genommen. Viele davon haben im Anschluss daran gebaut.“ Bei zwei Drittel davon handelte es sich um den Umstieg vom Anbinde- in einen Laufstall.

Eine Fotostrecke mit Beispielen aus Südbaden finden Sie hier. Zwei Reportagen über umgebaute Anbindeställe mit Stallskizze finden Sie in der aktuellen Südplus.

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Bauberatung hinkt hinterher

Weitere Projekte seien in Planung, sagt Pohlmann, der im Gruppenberatungsprojekt für Bauwillige in der Region mitarbeitet. „Das Interesse ist sehr groß, wir kommen mit der Beratung nicht mehr hinterher.“ Er hofft deshalb, dass das jetzt auslaufende Projekt verlängert wird.

Knapp ist auch die Förderung: „Beim großen AFP geht das Geld aus und beim kleinen ist die Förderobergrenze mit 200 000 € zu niedrig, damit kommen wir nicht weit“, sagt Hans-Martin Schwarz vom Landwirtschaftsamt Schwarzwald-Baar-Kreis. Es sei paradox: Das Land werbe für Investitionen, veranstalte Bauseminare und Lehrfahrten und gerade jetzt gehe das Geld aus, so die Bauberater. Hinzu kämen neue Förderkonditionen, die vor allem bezüglich Ausbildung und Buchführung von den kleineren Höfen oft nur schwer zu erfüllen seien.

Vor allem im Schwarzwald kommt von den Bauherren oft der Wunsch, den Charakter des Hofes zu erhalten und den alten Anbindestall in das neue Betriebskonzept zu integrieren.

Große Nachfrage, aber keine Aufstockung

Das Interesse an einer Förderung über AFP für Stallbaumaßnahmen ist sowohl in Baden-Württemberg als auch in Bayern anhaltend hoch. Da die Fördertöpfe in der Summe aber unverändert blieben, können längst nicht mehr alle Anträge bewilligt werden. Daher hat Baden-Württemberg beispielsweise bereits die Anzahl der Auswahltermine auf drei reduziert.

Baden-Württemberg hat im letzten Jahr 75 Bauvorhaben in die Milchviehhaltung mit insgesamt 16,4 Mio. € gefördert. Der Basisfördersatz im großen AFP liegt weiterhin bei 20 %, bei Investitionen in eine besonders tiergerechte Haltung bei 30 %. Und auch bei tierwohlfördernden Maßnahmen im Rahmen einer Umstellung von der Anbinde- in den Laufstall sind 30 % möglich. Die Obergrenze liegt unverändert bei 1,5 Mio. €. Beim sogenannten „kleinen AFP“ (LPR D1) bleibt die Obergrenze bei 200 000 €. Damit sollen vor allem kleinere Nebenerwerbsbetriebe ihren Betrieb modernisieren können. Ob und welche Anpassungen für 2020 vorgenommen werden, ist laut MLR in Stuttgart noch nicht absehbar.

Bayern: Sonderprogramm Landwirtschaft ausgesetzt

Bayern hat bei den drei Antragsrunden im Jahr 2018 nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums 215 Anträge für die Milchviehhaltung bewilligt. Bei 148 handelte es sich um die Umstellung vom Anbinde- auf den Laufstall. Für dieses Jahr liegen bereits 36 Anträge vor.

Insgesamt stehen 2019 für AFP, Diversifizierungsförderung und das Bayerische Sonderprogramm Landwirtschaft (BaySL) 63 Mio. € zur Verfügung, davon zwei Drittel für AFP. Der Fördersatz für besonders tiergerechte Haltung beträgt 25 %, die Förderobergrenze nach wie vor nur 400 000 €. Wie das AFP künftig aussieht, ist noch offen. Auch bei BaySL stehen Anpassungen an, derzeit ist es ausgesetzt.

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