Im Rahmen eines Ausbildungs-Projektes der landwirtschaftlichen Fachschüler sind im Wintersemester 2020/21 sieben Videos aus dem Alltag der angehenden Landwirtschaftsmeister für den Einsatz im regulären Schulunterricht entstanden. Unter fachkundiger Anleitung lernten die Teilnehmer, worauf sie beim Erstellen von Filmen achten müssen und wie Filme geschnitten werden. Erprobt wurde das Ergebnis in drei Klassen der Stufe 5 der Gemeinschaftsschule in Kupferzell.

Landwirte als Videoproduzenten

Das Ziel des Projekts der Fachschüler war es, Schülern der Klassenstufe 5 Wissen über die Landwirtschaft über einzelne Stationen eines Hofes zu vermitteln. Die Studenten mussten sich dazu Gedanken machen, wie man das Expertenwissen auf Schüler zuschneidet. Ein Teilnehmer erklärt: „Wir wollten vor allem zeigen, dass es den Tieren bei uns gut geht und dass sie zum Beispiel gern zum Melken kommen“.

Die Studierenden stellten ihre Arbeiten in einer Online-Runde unter der Moderation von Andrea Bleher vor und erklärten, was sie sich dabei gedacht haben. Auch Klaus Mugele war als Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes anwesend und lobte, „dass unser Berufsnachwuchs das Thema annimmt, um in der Bevölkerung stärker wahrgenommen zu werden“. Ina Weiß von der ALH hat als zuständige Dozentin das Projekt organisatorisch begleitet. Sie ist sehr stolz darauf, dass ihre Schützlinge die Tricks und Kniffe der Videoproduktion so gut angenommen haben. „Ich war beeindruckt, wie in den einzelnen Gruppen gearbeitet wurde – mit Drehbuch, Filmdrohnen, Ton- und Schnitttechnik“, sagt sie.

Hofbesuch wird durch Videos nicht ersetzt

Die Schüler der Klassenstufe 5 in Kupferzell haben sich mit den Videos auseinandergesetzt. Sie waren in ihren Rückmeldungen zu den Erklär-Videos durchaus auch kritisch: Die Tonqualität war zum Beispiel nicht immer ausreichend. Doch die guten Erklärungen und Einblicke in verschiedene Ställe begeisterten sie. „Zum Schluss waren sie sich einig, dass sie einen Hofbesuch eigentlich besser finden, weil man direkt im Stall sein und beim Landwirt nachfragen kann“, berichtet Andrea Bleher. Da das in der aktuellen Situation nicht geht, sind die Lernvideos ein wichtiger Baustein für den digitalen Unterricht.