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Krise der Veredelung

Vieh- und Fleischhandel warnt vor Verdrängung der heimischen Fleischerzeugung

Verband sieht dringenden Handlungsbedarf der Politik wegen der existentiellen Bedrohung durch ASP und der verschärften Rahmenbedingungen im Arbeitsrecht.

Lesezeit: 2 Minuten

Den dramatischen Verfall des Schweinepreises in Verbindung mit äußerst ungünstigen weiteren Rahmenbedingungen der Fleischerzeugung in Deutschland sieht der stellvertretende Vorsitzende des Bayerischen Vieh- und Fleischhandelsverbandes, Reinhold Koller, als ernst zu nehmende Gefahr für eine Verdrängung der heimischen Produktion von Lebensmitteln tierischen Ursprungs. Die Politik müsse nun durch stärkere Förderung der heimischen Landwirtschaft sicherstellen, dass Deutschland zukünftig nicht in ein starkes Abhängigkeitsverhältnis beim Import von Lebensmitteln gerät, sondern weiterhin hochwertige Lebensmittel aus eigener Produktion zur Verfügung hat.

„Der Ausbruch der afrikanischen Schweinepest bei Wildschweinen in Deutschland und die damit zusammenhängende, schwierige Vermarktung von Schweinefleisch haben dazu geführt, dass etliche Schweinehalter darüber nachdenken, die Schweinehaltung insgesamt aufzugeben", warnte Koller. Ein Ende der momentan herrschenden Krise sei nicht absehbar, weil auch die Schlachtkapazitäten aufgrund der Corona-Situation und den damit einhergehenden Infektionsschutzmaßnahmen nicht vorhanden sind. "Wir gehen davon aus, dass deutschlandweit ein Überhang von mehreren 100.000 Schweinen vorhanden ist, die eigentlich schlachtreif sind, aber nicht vermarktet werden können", so Koller weiter.

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Mittelfristig könne dies bedeuten, dass Deutschland den hohen Grad der Selbstversorgung mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln tierischen Ursprungs verliert und auf Importe angewiesen ist. "Wie wir in dieser Situation hohe Qualitätsansprüche und vor allem den gesellschaftlich geforderten hohen Standard an Tierschutz gewährleisten sollen, sehen wir nicht. Ausländische Vorgaben für Tierschutz können wir nicht beeinflussen. Die mangelnde Loyalität der Politik mit unseren Landwirten werden wir nicht weiter hinnehmen!“ so der Verbands-Vize.

Koller fordert die Bundesregierung auf, zumindest die Maßnahmen zu ergreifen, die aus Sicht der Experten auf der Hand liegen:

  • Das angekündigte Arbeitsschutzkontrollgesetzes mit dem Verbot des Einsatzes von Fremdarbeitskräften in der Fleischwirtschaft ab dem 1. Januar 2021 müsse entschärft und
  • zusätzliche Schichten und Schlachtungen am Wochenende müssten durch großzügige Ausnahmen vom Arbeitszeitgesetz für Schlacht- und Zerlegebetriebe geschaffen werden.

„Es kann nicht im Sinne der Bundesregierung sein, dass eine systemrelevante, wichtige Branche dauerhaft um ihre Existenz in Deutschland bangen muss", warnt Koller. "So wie die medizinischen Berufe in der Hochphase der Corona-Krise, müssen auch die Agrar- und Lebensmittelproduktion jetzt die notwendige Anerkennung finden!“

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