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Volksbegehren: So viel Aufklärungsarbeit wie noch nie

Der Ärger über das Volksbegehren treibt die Landwirte in Baden-Württemberg zu einer massiven Protest- und Aufklärungswelle an. Mancherorts ernten sie dafür Hasskommentare.

Lesezeit: 3 Minuten

Selbst mitten in der Haupterntezeit von Obst und Wein stellen etliche Bauern am Bodensee oder am Kaiserstuhl derzeit Kreuze oder Plakate auf, schließen sich vor Ort für verschiedene Aktionen zusammen und diskutieren auf Facebook. "So viel Öffentlichkeitsarbeit aus der Basis haben wir noch nie erlebt", lobt Padraig Elsner vom Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverband (BLHV) in Freiburg.

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Das Anliegen der Bauern: Verständnis dafür zu erreichen, welche Auswirkungen das Volksbegehren in der jetzigen Form für die regionale Landwirtschaft hätte. "Wir klagen nicht an und wollen die Leute nicht mit erhobenem Zeigefinger von einer Unterschrift unter das Volksbegehren abhalten, sondern sie mit Argumenten aufklären und einen Dialog zum Thema anbieten", sagen die Bodensee-Bauern gegenüber Südplus.

Die Gruppe - im Kern bestehend aus 10 bis zwölf Obst- und Hopfenbauern vom Bodensee - haben sich extra für dieses Anliegen zusammengefunden und kurzerhand gemeinsam mit Ingrid Martin vom Maschinenring Tettnang eine Homepage und einen Facebook-Auftritt erstellt. Die Resonanz und der Zuspruch in den Sozialen Medien sei sehr groß, jeden Tag kämen Dutzende weitere Unterstützer hinzu.

Am Kaiserstuhl haben sich Winzer in der Interessengemeinschaft "Wir Winzer am Kaiserstuhl" zusammengefunden, um über die Folgen der Inhalte des Volksbegehrens Artenschutz auf die Betriebe aufzuklären. Am Winklerbergsee haben sie ein weinendes Strohmännchen sowie ein Mahnkreuz aufgebaut. Viele sorgen sich um ihre Zukunft.

Auch in Hohenlohe laufen derzeit vielfältige Aktionen, bestätigt Steffen Weipert vom Maschinen- und Betriebshilfsring Hohenlohekreis. Vor allem Betriebe mit Sonderkulturen, die komplett in Landschaftsschutzgebieten liegen, klären in Hofläden, auf Feldern oder im Internet auf und reden über ihre Ängste. "Jeder Einzelne tut was, diese Mühe ist sicher nicht umsonst", so Weipert.

Aufklärungskampagne fehlt

Im Kontakt mit Verbrauchern stellen die Bodensee-Bauern fest: "Wir bringen die Leute zum Nachdenken, denn viele umreißen die Tragweite dessen, was sie unterschreiben, gar nicht. Dass das Land Baden-Württemberg vor dem Start keine große Aufklärungskampagne gefahren hat, um zu erklären, was ein Volksbegehren überhaupt ist und was drin steht, baden am Ende womöglich die Landwirte aus."

Ob ihre Aktionen Erfolg haben werden, wissen die Landwirte derzeit nicht. Laut ProBiene gibt es erst nach dem 24. Oktober einen ersten Zwischenstand. Die gesammelten Unterschriften gehen direkt an die Kommunen, die verpflichtet seien, alle vier Wochen einen Zwischenstand an ProBiene zu melden. "Was am Ende rauskommt, wissen wir nicht, aber stillhalten wollen wir nicht mehr", sagen die Bodensee-Bauern.

Hasskommentare im Netz

Neben dem überwiegend positiven Echo von Verbrauchern müssen sich die engagierten Landwirte allerdings auch gegen massive Anfeindungen und Hasskommentare in den Sozialen Medien wehren. "Einzelne Blogger haben sich auf uns eingeschossen, es ist zum Teil brutal, was wir uns anhören müssen", so ein Vertreter der Bodensee-Bauern. Sogar vor persönlichen Denunziationen würden Hardliner nicht Halt machen. Eine richtige Handhabe dagegen habe man nicht, man könne im Notfall nur die Kommentarfunktion sperren.

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