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"Von Bäuerin zu Bäuerin"

Die Bayerischen Landfrauen tauschen sich seit zwei Jahren mit kenianischen Bäuerinnen aus. Beim Bundesentwicklungsminister werben sie nun für eine Verlängerung des Projekts.

Lesezeit: 3 Minuten

Auf der Grünen Woche in Berlin übergab Landesbäuerin Anneliese Göller dem Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller einen ersten Zwischenbericht des seit 2017 laufenden Projektes in Kenia. Sie bat ihn darum, die Arbeit auch nach Projektende im September 2019 weiterführen zu können. „Uns liegt am Herzen, dass die Frauen ihre Zukunft in ihrer Heimat sehen. Dazu brauchen sie Perspektiven und hier leisten wir einen Beitrag“, sagte Göller.

In den letzten beiden Jahren haben die Landfrauen einiges bewegt:

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  • Für die Milchwirtschaft führten sie u.a. sechs Seminare zur Kälberaufzucht durch und finanzierten solare Milchkühanlagen für zwei Kooperativen in Zusammenarbeit mit der Uni Hohenheim.

    "Dass man beispielsweise gegen Kälberdurchfall auch Schwarztee mit Salz und Zucker geben kann, hat die Frauen erstaunt - es gibt in unserem Projektgebiet leider nur sehr wenig Wissen über bewährte Hausmittel, so wie es bei uns üblich ist", berichtet Christine Singer, stellvertretende Landesbäuerin.

  • Auch zu ausgewogener und gesunder Ernährung führten die Landfrauen mehrere Seminare durch – trotz Zweifeln im Vorfeld, wie die schwäbische Bezirksbäuerin Christiane Aden berichtet: "Ich hab’ mich vorher gefragt: Ob die das wohl annehmen, was wir erzählen?

    Schließlich hätte es sein können, dass die Kenianerinnen die Hilfe der Europäerinnen als Einmischung empfinden. Doch das Gegenteil war der Fall. Die Frauen waren sehr interessiert und haben fleißig mitgeschrieben. Viele Informationen sind in lockeren Gesprächen geflossen, halt von Bäuerin zu Bäuerin, von Frau zu Frau."

  • Auch beim Aufbau eines Landfrauenverbands unterstützen die Bayerinnen ihre Berufskolleginnen. Allerdings: Alles, was in dem Zusammenhang passiert, müsse von Männern abgenickt sein, sagt Anneliese Göller und stellt fest: "Das wirkt befremdlich auf uns."

    Doch sie denkt auch an früher: "Seien wir ehrlich: So lange ist es noch nicht her, dass auch hierzulande Frauen für Beruf oder Amt die Erlaubnis ihrer Männer brauchten. Als unser Verband vor 70 Jahren gegründet wurde, durften sich Frauen noch nicht einmal öffentlich versammeln.“

  • Auch gegenseitige Besuche in Kenia und Bayern sind teil des Programms.

Anneliese Göller ist von den Kenianerinnen beeindruckt: "Ihr Alltag ist sicher viel schwerer, trotzdem sind sie viel zufriedener und glücklicher als viele Menschen bei uns", hat sie beobachtet.

In dem Projekt schicken die Landfrauen kein Geld nach Kenia, sondern tauschen Erfahrungen aus.

Das Projekt wird vom Bundesentwicklungsministerium finanziert. Vertragspartner der BBV-Landfrauen Internationale Zusammenarbeit GmbH (BBV-LIZ) ist die Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ).

Göller hofft auf eine Verlängerung über September hinaus: "Es ist wichtig, vor Ort dranzubleiben und immer wieder nachzuhaken, damit sich dauerhaft etwas tut.“

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