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Weg mit dem Dreck

Öl und Harz blockieren auf Dauer Kühlung und Anwerfvorrichtung der Motorsäge. Wir testeten, welcher Reiniger am besten dagegen hilft.

Lesezeit: 6 Minuten

Verharzte Motorsägen und schmutziges Messwerkzeug lassen sich während der Holzernte nicht vermeiden. Wenigstens einmal im Jahr, spätestens vor der Saison, sollte die Motorsäge daher eine umfassende Wartung inklusive einer Grundreinigung erhalten. Das trägt zum Werterhalt bei und beugt Funktionsstörungen vor. Für die Reinigung empfehlen Experten Spezialreiniger. Der Grund: Seifenlaugen haben eine zu geringe Reinigungswirkung, Waschbenzine hingegen schädigen die Kunststoffteile.

Daher testeten wir für Sie, welches Spezialmittel die Bauteile schnell, bequem und rückstandslos reinigt. Die Ergebnisse fünf gängiger Reiniger waren recht eindeutig. Die Preise stammen von amazon.de und beinhalten die MwSt.



Für Motorsägen braucht es einen Spezialreiniger, andere Mittel sind zu schwach oder schädigen die Säge. In unserem Test war das billigste Produkt das beste. Analog war das teuerste Mittel das schlechteste. Nicht alle Hersteller lieferten eine verständliche Gebrauchsanweisung zu ihren Reinigern.

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So haben wir getestet:

„Testkörper" waren eine leicht und eine stark verschmutzte Motorsäge, die wir zuvor mit Druckluft von grobem Schmutz befreiten. Alle Reiniger setzten wir unverdünnt ein.

Erster Prüfpunkt war die Wirkung mit einem Schwamm. Auf diesen sprühten wir wenige Spritzer und wischten die leicht verschmutzte Säge damit ab. Dann ging es den groben Verschmutzungen an den Kragen. Von einer stark verharzten Säge montierten wir Kettenraddeckel, Anwerfvorrichtung und Vergaserhaube ab. Satt eingesprüht wirkten die Reiniger ein. Dabei richteten wir uns nach den Herstellerempfehlungen.

Nach Zwischenreinigung und Bewertung folgten ein zweiter und dritter Durchgang mit je zehn Minuten Einwirkzeit, um die verbliebenen Verschmutzungen zu reinigen.



Die Testergebnisse



Sehr gut: Der Kräftige

Ballistol kennen Jäger als Hersteller von Waffenöl. Der Harzlöser ist in einer 600 ml-Pumpzerstäuberflasche mit praktischer Literbemaßung an der Flaschenseite erhältlich. Zum Nachfüllen ist ein 5 l-Behälter lieferbar. Die Gebrauchsanleitung ist leicht verständlich. Ballistol hat den Harzlöser speziell für Holzbearbeitungsmaschinen entwickelt. Jedoch ist das Mittel für lackierte Oberflächen sowie Leicht- und Buntmetalle nicht geeignet. Die Anwendung ist einfach: Oberfläche einsprühen, einige Minuten einwirken lassen und schließlich abwischen. Bei starker Verschmutzung rät Ballistol dazu, den Vorgang zu wiederholen.

Die Wirkung ist sehr gut. Ob auf einen Lappen aufgetragen oder direkt auf die Säge gesprüht: Der Harzlöser liefert bereits nach wenigen Minuten super Ergebnisse.Besonders hartnäckige Verschmutzungen an schwer erreichbaren Stellen entfernte das Produkt von Ballistol im Test am gründlichsten. Trotz der Warnung in der Gebrauchsanleitung konnten wir keine Lackschäden oder Korrosion am Aluminium entdecken.

Schäumender Erfolg

Der Reiniger von Ballistol entwickelt als einziger im Test einen dichten Schaum. Dadurch verlängert sich die Einwirkdauer, was hartnäckige Verkrustungen zuverlässig einweicht. Anschließend genügt in der Regel ein weicher Wasserstrahl, damit die behandelten Motorsägenbauteile wieder sauber sind. Das Mittel reinigte schneller und effektiver als die übrigen Kandidaten und ist darum unser Testsieger.

Preis: 7,70 € für 600 ml (12,83 €/l)



Gut: Der Schnelle

Der Reiniger von Stihl heißt Vario-clean. Für die sichere Anwendung liefert Stihl mit der Flasche ein Booklet und eine Kurzbeschreibung als Piktogramm. Zusätzliche Informationen sind online abrufbar, jedoch für den Einsatz nicht nötig. Zum Nachfüllen der Pumpflasche bietet Stihl einen 5 l-Kanister an. Stihl empfiehlt den Reiniger nicht für eloxierte Oberflächen und warnt davor, ihn auf warmen Oberflächen anzuwenden. Varioclean hat eine gute und schnelle Wirkung. Für leichte Verschmutzungen benötigt der Reiniger kaum Einwirkzeit.

Auch dicke Harzschichten beseitigte er in unserem Test effektiv und fast rückstandslos. Bereits nach fünf Minuten sind zufriedenstellende Ergebnisse erreichbar. Wegen seiner raschen und ordentlichen Arbeit belegt Varioclean den zweiten Platz.

Preis: 8,36 € für 500 ml (16,72 €/l)



Noch gut: Der Ökologische

Divinols Forte ist der am besten erklärte Reiniger im Test. Die Gebrauchsanleitung auf der Flasche ist leicht verständlich. Zusätzlich druckt Divinol einen QR-Code ab, der dem Anwender zu ausführlichen Informationen leitet – top.

Der Harzlöser greift Kunststoffe und Lacke nicht an, verspricht der Hersteller. Er empfiehlt, die Bauteile einzusprühen und fünf bis 20 Minuten einwirken zu lassen. Anschließend mit Wasser abwaschen. Divinol warnt davor, das Mittel trocknen zu lassen oder in der Sonne und auf heißen Oberflächen anzuwenden. Allerdings benötigt der Reiniger einige Zeit zum Einwirken. Wir raten daher, die maximal erlaubten 20 Minuten voll auszuschöpfen.

Der Harzlöser hält, was der Hersteller verspricht – die Wirkung ist gut. Außerdem bekommt das Mittel einen Sonderpunkt, da es als einziger Reiniger im Test als biologisch abbaubar gekennzeichnet ist. Zum Nachfüllen ist es auch im 5 l-Kanister erhältlich.

Preis: 8,95 € für 500 ml (17,90 €/l)



Noch gut: Der Bewährte

Oregons MX14 ist bei Anwendern seit Jahren bekannt. Vielleicht verzichtet der Hersteller deshalb auf eine Gebrauchsanleitung auf der Flasche. Für uns unerklärlich. Jedoch fanden wir bei einer Internetrecherche ein Datenblatt des Herstellers mit Gebrauchs- und Sicherheitshinweisen – zum Teil nur auf Englisch. MX14 eignet sich für die Reinigung aller Motorsägenteile sowie zum Säubern von Kleidung.

Darüber hinaus soll man es auch als Reinigungskonzentrat für Hochdruckreinigeranwendungen einsetzen können, wie die Produktbeschreibung verspricht. Zum Nachfüllen der Pumpflasche sind 1 l-, 5 l- und 10 l-Kanister lieferbar. Das Mittel reinigt zuverlässig, muss jedoch rund 20 Minuten einwirken, ähnlich wie der Reiniger von Divinol.

Insgesamt ist MX14 in seiner Wirkung gut mit diesem Reiniger vergleichbar und in der Bewertung gleichauf.

Preis: 11,37 € für 500 ml (22,47 €/l)



Ungenügend: Der Wirkungslose

Der Sonax Baumharzentferner ist das einzige Testmittel in einer Sprühdose. Laut Hersteller soll man ihn nicht auf Acryl- oder Plexiglas anwenden. Trotz ausdrücklicher Eignung für Motorsägen entfernt das Fahrzeugpflegeprodukt Baumharz nicht schnell und rückstandslos, wie auf der Dose beschrieben. Während des Tests zeigte das Mittel keinerlei Wirkung, selbst nach mehrfacher Applikation. Deshalb ist es durchgefallen.

Preis: 9,36 € für 400 ml (23,40 €/l)

Ein „Hausmittel"

Vielfach empfehlen Praktiker Spülmaschinenreiniger zum Säubern der Motorsäge. Dieses Hausmittel haben wir ebenfalls ausprobiert – außerhalb der Testbewertung.

Mit einem Spülmaschinentab in heißes Wasser eingelegt, war das stark verschmutzte Motorsägenbauteil tatsächlich nach zwei Stunden sauber. Somit können wir die Reinigungskraft bestätigen. Da das Spülmittel jedoch nicht ausdrücklich als Motorsägenreiniger ausgewiesen ist und nicht bekannt ist, ob es beispielsweise den Lack schädigt, empfehlen wir es nicht weiter.



Kevin Schlotmann




Kontakt: claus.mayer@topagrar.com

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