Nematoden kommt im Rahmen einer wirksamen Bekämpfung des Maiswurzelbohrers eine immer wichtigere Rolle zu. Das wurde bei einem grenzüberschreitenden Treffen von Wissenschaftlern, Beratern und Praktikern des so genannten InnovAR-Projektes in Freiburg-Tiengen vergangene Woche deutlich.
Raphael Maurath vom Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald hat in mehrjährigen Feldversuchen den Einsatz von Nematoden in Kombination mit einem variablen Maisanteil in der Fruchtfolge untersucht. "Der Einsatz von Nematoden ist komplex. Sie erfordern eine 2 bis 5 cm tiefe Ablage im Boden. Außerdem sind zu trockene und zu heiße Bedingungen für die Nützlinge problematisch", erklärt der Pflanzenbauberater. Die auf die Larven des Maiswurzelbohrers spezialisierten Nematoden müssen jedes Jahr mit einer empfohlenen Konzentration von 1 bis 2 Mrd. Nematoden pro ha ausgebracht werden.
Die Herstellerfirma des Nematodenproduktes Dianem, Fa. E-nema, sprach auf der Tagung von einem Wirkungsgrad der Nematoden gegen den Maiswurzelbohrer von durchschnittlich 65 %. Allerdings schwankten die Ergebnisse von Jahr zu Jahr je nach Anbaubedingungen (Feuchte) stark. In elf von sechzehn Versuchen hätten die Nematoden aber den gleichen Wirkungsgrad gezeigt, wie eine chemische Bekämpfung, sagte Bart van den Bossche von der Firma E-nema.
Der größte Knackpunkt beim Nematodeneinsatz ist wohl, feuchte Bedingungen im Boden zu garantieren. Denn nur dann können sie wirken. Ziel sei die Ausbringung mit der Maisaussaat, so van den Bossche. Allerdings müssen die Nematoden dann die Zeit bis zum Auftreten der ersten Schädlinge im Boden überleben. Zurzeit ist die Firma dabei, noch robustere Nematoden zu züchten, die damit keine Probleme haben.
Außerdem wird im Rahmen des InnovAR-Projektes an neuen Injektionstechniken für die Ausbringung von Nematoden geforscht. Im Prototyp-Stadium ist zum Beispiel laut Karl Müller-Sämann von ANNA eine Technik, die die Nematoden-Applikation per Schlauchpumpe ähnlich dem Depotdünge-Verfahren durchführt. Alternativ können sie mit einem angehängten Stachelrad mit der Flüssigdüngung ausgebracht werden. In Österreich und Ungarn hat sich dagegen nach Aussage von Jürgen Maier vom Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald an der Sämaschine eine spezielle Injektor-Technik der Fa. Cultec für die Nematoden-Ausbringung bewährt.
Dr. Mareile Zunker vom LTZ Augustenberg wies auf der Tagung darauf hin, dass der Einsatz von Nützlingen im Ackerbau beratungsintensiv sei. "Ich sehe vor allem Potenzial in der Vielfalt der Nematodenstämme, daher sollte man hier weiter nach geeigneten Stämmen selektieren und sie unter Feldbedingungen testen".
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Nematoden kommt im Rahmen einer wirksamen Bekämpfung des Maiswurzelbohrers eine immer wichtigere Rolle zu. Das wurde bei einem grenzüberschreitenden Treffen von Wissenschaftlern, Beratern und Praktikern des so genannten InnovAR-Projektes in Freiburg-Tiengen vergangene Woche deutlich.
Raphael Maurath vom Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald hat in mehrjährigen Feldversuchen den Einsatz von Nematoden in Kombination mit einem variablen Maisanteil in der Fruchtfolge untersucht. "Der Einsatz von Nematoden ist komplex. Sie erfordern eine 2 bis 5 cm tiefe Ablage im Boden. Außerdem sind zu trockene und zu heiße Bedingungen für die Nützlinge problematisch", erklärt der Pflanzenbauberater. Die auf die Larven des Maiswurzelbohrers spezialisierten Nematoden müssen jedes Jahr mit einer empfohlenen Konzentration von 1 bis 2 Mrd. Nematoden pro ha ausgebracht werden.
Die Herstellerfirma des Nematodenproduktes Dianem, Fa. E-nema, sprach auf der Tagung von einem Wirkungsgrad der Nematoden gegen den Maiswurzelbohrer von durchschnittlich 65 %. Allerdings schwankten die Ergebnisse von Jahr zu Jahr je nach Anbaubedingungen (Feuchte) stark. In elf von sechzehn Versuchen hätten die Nematoden aber den gleichen Wirkungsgrad gezeigt, wie eine chemische Bekämpfung, sagte Bart van den Bossche von der Firma E-nema.
Der größte Knackpunkt beim Nematodeneinsatz ist wohl, feuchte Bedingungen im Boden zu garantieren. Denn nur dann können sie wirken. Ziel sei die Ausbringung mit der Maisaussaat, so van den Bossche. Allerdings müssen die Nematoden dann die Zeit bis zum Auftreten der ersten Schädlinge im Boden überleben. Zurzeit ist die Firma dabei, noch robustere Nematoden zu züchten, die damit keine Probleme haben.
Außerdem wird im Rahmen des InnovAR-Projektes an neuen Injektionstechniken für die Ausbringung von Nematoden geforscht. Im Prototyp-Stadium ist zum Beispiel laut Karl Müller-Sämann von ANNA eine Technik, die die Nematoden-Applikation per Schlauchpumpe ähnlich dem Depotdünge-Verfahren durchführt. Alternativ können sie mit einem angehängten Stachelrad mit der Flüssigdüngung ausgebracht werden. In Österreich und Ungarn hat sich dagegen nach Aussage von Jürgen Maier vom Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald an der Sämaschine eine spezielle Injektor-Technik der Fa. Cultec für die Nematoden-Ausbringung bewährt.
Dr. Mareile Zunker vom LTZ Augustenberg wies auf der Tagung darauf hin, dass der Einsatz von Nützlingen im Ackerbau beratungsintensiv sei. "Ich sehe vor allem Potenzial in der Vielfalt der Nematodenstämme, daher sollte man hier weiter nach geeigneten Stämmen selektieren und sie unter Feldbedingungen testen".