Eine Wildkamera hat letzte Woche im Landkreis Garmisch-Partenkirchen einen Braunbären fotografiert. Bereits seit Juni dieses Jahres und zuletzt am 9. Oktober wurde in Tirol ein Bär nachgewiesen.
Im Balderschwanger Tal hatte am 1. Oktober eine Touristin eine Bärenlosung fotografiert. Es ist möglich, dass der aktuelle Fotonachweis die Wanderbewegungen des gleichen Tieres dokumentiert. Der Bär verhält sich nach wie vor sehr scheu und unauffällig, teilt das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) mit. Behörden, Interessensverbände und Vertreter von Nutztierhaltern wurden informiert. Bayern ist nach Aussage des LfU mit einem Managementplan auf diese Situation vorbereitet.
Die nächste Bärenpopulation befindet sich im italienischen Trentino, etwa 120 km von Bayern entfernt. Dort leben zurzeit etwa 60 Bären, mit leicht steigender Tendenz. Eine Bärenpopulation breitet sich nur sehr langsam aus. Es sei nicht zu erwarten, dass Bären sich in Bayern dauerhaft ansiedeln, heißt es.
Vor allem halbwüchsige Bärenmännchen bewältigen auf der Suche nach einem eigenen Territorium oft weite Strecken. Aus dem Kerngebiet nördlich des Gardasees wandern immer wieder einzelne Tiere in den nördlichen Alpenraum, wie 2016 nach Graubünden und Tirol oder 2006 nach Tirol und Bayern. Finden sie keine Partnerin, kehren sie wieder in ihre Heimat, das italienische Trentino zurück.