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„Wir müssen nach vorne denken und mitgestalten“

Dr. Georg Röhrmoser lenkt seit über 20 Jahren die Geschicke der süddeutschen Rinderzucht. In diesem Jahr wurde er für seine Verdienste ausgezeichnet.

Lesezeit: 3 Minuten

Dr. Röhrmoser, Sie sind für Ihre Verdienste in der Rinderzucht mit der Adolf-Köppe-Nadel ausgezeichnet worden. Wissen Sie, wo sie gerade liegt?

Röhrmoser: Ja, klar. Ich bewahre sie in einer Schublade meines Schreibtisches auf. So weiß ich immer, wo sie ist.

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Adolf Köppe hat als Tierzuchtdirektor in Ostfriesland Maßstäbe in der deutschen Tierzucht gesteckt. Sehen Sie sich mit ihm in einer Linie?

Röhrmoser: Nein, diesen Schuh würde ich mir nicht anziehen. Natürlich freue ich mich über die Auszeichnung, aber ob sie gerechtfertigt ist, müssen andere entscheiden. Für ein positives Lebensgefühl sind mir Auszeichnungen nicht besonders wichtig.

Sie sind mittlerweile seit 21 Jahren Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Süddeutscher Rinderzucht- und Besamungsorganisationen e. V. (ASR). Hatten Sie vor, so lange dort zu bleiben?

Röhrmoser: Nein, ich wollte eigentlich nicht länger als zehn Jahre bleiben. Von diesem Plan bin ich abgekommen, weil ich immer einen Sinn in dieser Arbeit sah und sie mir gleichzeitig Spaß gemacht hat. Zudem hat man mich nach Ablauf der Vertragslaufzeiten immer wieder gefragt, ob ich weitermachen möchte. Gleichzeitig waren auch die Alternativen für mich nie attraktiv genug.

Spielten Sie nicht mit dem Gedanken, den elterlichen Hof zu übernehmen?

Röhrmoser: Doch schon. Ich bin zwar der älteste von sechs Geschwistern, dennoch haben wir damals gemeinsam entschieden, dass einer meiner Brüder den Hof weiterführt.

Gibt es ein Schlüsselerlebnis für Ihre Berufswahl?

Röhrmoser: Ich erinnere mich noch gut an eine Stiervorschau auf dem elterlichen Fleckvieh-Zuchtbetrieb, die von Tierzuchtbeamten durchgeführt wurde. In diesem Beruf kannst du Brotzeit machen und führst gute Gespräche, dachte ich mir damals (lacht).

Sie koordinieren sowohl die Belange der Rinderzüchter als auch der Besamungsorganisationen. Stellen Sie diese beiden Ämter nicht oft vor eine Zerreißprobe?

Röhrmoser: Ja, das ist so. Immer wieder stoßen gegensätzliche Interessen aufeinander und bis eine Entscheidung fällt, kann es sehr lange dauern. Aber z. B. führen unsere Besamungszuchtprogramme nur gemeinsam zum Erfolg. In den letzten Jahren beobachte ich allerdings, dass der Wettbewerb zwischen den Organisationen zunimmt. Hier ist ein Berufsoptimist, wie ich einer bin, gefragt!

Ist eine Anpassung der Strukturen da nicht überfällig?

Röhrmoser: Bis jetzt kommen wir mit der Vielzahl an Organisationen klar. Offenbar handelt es sich um gesunde Unternehmen. Allerdings sollten wir angesichts der internationalen Entwicklungen schauen, mehr konsensorientiert zu kooperieren. Ich komme gerade vom Fleckvieh-Weltkongress aus Texas zurück. Die Geschwindigkeit, mit der sich dort die Strukturen in Zucht und Besamung entwickeln, jagt mir einen Schauer über den Rücken! Große Unternehmen übernehmen die komplette züchterische Arbeit und den Service für die Farmer. Da stellt sich schon die Frage: Sind wir mit den hiesigen Strukturen dafür gewappnet? Hier müssen wir nach vorne denken und mitgestalten.

Dieser Beitrag stammt aus der Südplus 11/2018. Hier erhalten Sie zwei kostenlose Probeexemplare.

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