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Wolfrisse in Baden-Württemberg: LBV fordert Politik zum Handeln auf

Nach dem Tod von 42 Schafen letztes Wochenende im Landkreis Calw befürchtet der Landesbauernverband (LBV) ohne wirksame Maßnahmen gegen den Wolf das Aus der Weidetierhaltung. Das baden-württembergische Umweltministerium bestätigte, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Wolf für den Tod der Tiere verantwortlich ist.

Lesezeit: 3 Minuten

Nach dem Tod von 42 Schafen letztes Wochenende in Bad Wildbad im Landkreis Calw befürchtet der Landesbauernverband (LBV) ohne wirksame Maßnahmen gegen den Wolf das Aus der Weidetierhaltung. Das baden-württembergische Umweltministerium bestätigte, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Wolf für den Tod der Tiere verantwortlich ist.

 

Vor diesem Hintergrund ärgert sich LBV-Hauptgeschäftsführer Peter Kolb, dass Naturschutzverbände das Problem immer noch verharmlosen: „Der Wolf ist ein Raubtier, das sich nicht wirksam von Weidetieren fernhalten lässt. Es ist zynisch, wenn der NABU Baden-Württemberg immer wieder nur banale, oft realitätsfremde, wirtschaftlich nicht darstellbare Vorschläge zum Herdenschutz macht und auf die notwendige Entschädigung des Tierhalters aufmerksam macht. Bei den Naturschützern besteht offensichtlich keinerlei Verständnis für die wirklichen Ängste und Sorgen der Betroffenen.

 

Mit Blick auf die Situation in Nord- und Ostdeutschland, wo Risszahlen dramatisch zunehmen, fordert Kolb die Landesregierung zum Handeln auf: „Die Erfahrungen aus anderen Bundesländern zeigen uns klar, dass Herdenschutz alleine nicht funktioniert. Wir brauchen dringend ein aktives Wolfsmanagement und einen konsequenten Schutz der Weidetiere im Land.“

 

Seit Jahren werde im Land über die Ansiedlung des Wolfes und die Auswirkungen auf Landwirtschaft, Tourismus und Menschen diskutiert. „Bis heute gibt es weder praktikable, wirksame noch zumutbare Lösungen für die Koexistenz von Wolf und Weidetieren“, so Kolb. „Die Bauern fühlen sich mit dem Problem und den Folgeschäden alleine gelassen. Da helfen auch keine scheinheiligen Lippenbekenntnisse von Wolfsromantikern wie denen des Naturschutzbundes.“ Der Landesbauernverband fordert deshalb, den Schutzstatus des Wolfes auf EU-Ebene dringend zu überprüfen. „Auch in Europa ist der Bestand der Wölfe mittlerweile gesichert. Das muss auch Konsequenzen für den Schutzstatus des Raubtieres haben, damit ein echtes Wolfmanagement möglich ist“, fordert Kolb. „Problemwölfe müssen schnell und unbürokratisch geschossen werden dürfen.“

 

Aus Kolbs Sicht ist das mit Abstand größte Risiko für die Weidetierhalter ihre mögliche zivilrechtliche und strafrechtliche Haftung für die Folgen eines durch Wolfsangriffe verursachten Ausbruchs von Weidetieren. „Wir fordern eine rechtlich umfassende Befreiung der Weidetierhalter von ihrem Haftungsrisiko in solchen Fällen.“

 

„Ohne substanzielle Lösungen steht die von der Gesellschaft gewünschte Weidetierhaltung und die naturnahe Landschaftspflege in Baden-Württemberg mittelfristig vor dem Aus“, ist sich Kolb sicher. „Flächendeckender Herdenschutz funktioniert in unserer kleinstrukturierten und dichtbesiedelten Landschaft nicht.“ Weidegang bedeute schon heute für die Landwirte die tägliche Angst vor Wolfsangriffen und die ständige Furcht, dass ihre Tiere verletzt werden und qualvoll verenden wie Bad Wildbad geschehen.

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