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Aus dem Heft

1. Die Entwickler

Telemetrie, automatische Dokumentation, zentrale Datenspeicher

Lesezeit: 3 Minuten

Die Technik zum Erfassen und Nutzen der Daten ist da. Jetzt geht es darum, das Ganze in die Praxis zu bringen.


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Man braucht schon die passende Chipkarte, um in die interessanteren Räume des ETIC zu kommen. Denn einiges ist noch ziemlich geheim im European Technology Innovation Center, wie das ETIC in Langform heißt. Rund 180 Mitarbeiter aus 13 Nationen forschen und entwickeln hier rund um aktuelle Themen wie Elektrifizierung und alternative Antriebe, Automatisierung, Sensortechnik sowie Dokumentation und Entwicklung.


Christian Dreyer und Ninja Hellert, die uns beim ETIC begrüßen, fassen die Aufgaben der Forscher so zusammen: „Sie suchen nach Antworten für wachsende Betriebe, auf höhere Spezialisierung, steigenden Fachkräftemangel, höhere Auflagen und natürlich auf den Wunsch nach mehr Präzision.“


In den letzten Jahrzehnten machte die Landtechnik drei Stufen der Entwicklung durch: Mehr Schlagkraft durch größer, schneller, breiter – hier ist fast alles ausgereizt. Bessere Auslastung der installierten Leistung durch GPS und automatische Systeme – da geht noch was. Diese Lösungen setzen sich jetzt nach und nach in der Praxis durch. Und eben aktuell die intelligenten Lösungen durch das Sammeln, Auswerten und Vernetzen möglichst vieler Daten.


Per Telemetrie:

Die Technik zum Erheben der Daten ist längst da: Der CAN-Bus einer modernen Maschine spuckt in jeder Sekunde Unmengen Daten aus. Verbindet man diese Maschinendaten dann mit Positions- oder Schlaginformationen und paart das Ganze noch mit Mengenangaben sowie Namen von Pflanzenschutzmitteln, Düngern usw. bieten sich unendliche Möglichkeiten. Vor allem wenn die Maschine die Daten per Telemetrie regelmäßig in die Cloud funkt. Auf speziellen internetbasierten Plattformen können die Daten dann verwaltet und weiterverarbeitet werden.


John Deere nennt seine Plattform MyJohnDeere.com – versteht es aber als herstellerübergreifendes Angebot. Mit jedem internetfähigen Gerät, wie PC, Smartphone oder Tablet, kann sich der Landwirt ins Webportal einloggen und dort mit seinen Daten arbeiten. Zentrales Element des Portals ist die sogenannte Einsatzzentrale. Sie bietet unterschiedliche Funktionen, wie zum Beispiel:


  • Hochladen von Feldgrenzen.
  • Aktuelle Positionen und Streckenhistorie der angemeldeten Maschinen.
  • Pflege von Stammdaten.
  • Versenden von Stammdaten, Applikations- und Dokumentationskarten zwischen Büro und Feld.
  • Feldgrenzen, Dokumentationskarten, Berichte etc. speichern und analysieren.
  • Anzeigen eines Regenradars bezogen auf die eigenen Feldgrenzen, quasi als Entscheidungshilfe.
  • Arbeitsdokumentation, Übertragung der Daten an eine Schlagkartei.
  • Einlesen von Ertragskarten.
  • Erstellen und Abarbeiten von teilflächenspezifischen Applikationskarten
  • Arbeitsaufträge mit allen relevanten Informationen über die „MyJobs“-App an die Fahrer schicken (für Maschinen aller Fabrikate).
  • Erstellen von Dokumentationen für Lohnunternehmerkunden, u.a. auch zur Abrechnung.
  • Maschinenauswertung, z.B. mit Arbeits-, Transport- und Stillstandszeiten.
  • Fehlerdiagnose: Die Fachwerkstatt loggt sich in das Maschinenterminal ein, liest online Fehlercodes aus und aktualisiert per Mobilfunk auch die Software der Maschinen.
  • Eine weitere, künftige Entwicklung ist die spezielle mobile Applikation „MyLogistics“, eine agrarspezifische Navigationssoftware zum Auffinden von Schlag und Leitmaschine und Vermeiden von niedrigen Brücken usw. (für Maschinen aller Fabrikate).


Die Einsatzzentrale kann durch Apps erweitert werden, also speziellen Anwendungsprogrammen für unterschiedliche Aufgaben. John Deere sagt, dass auch Drittanbieter Apps für die Einsatzzentrale entwickeln können – der Konzern behält sich aber die Qualitätskontrolle für die Anwendungsprogramme vor. Gerade in Europa ist diese Offenheit existenziell: Die Landwirte sind es gewohnt, Maschinen, Produkte und Software von unterschiedlichen Anbietern einzusetzen.


Die Techniker im ETIC sind sich bewusst, dass sie nur dann Erfolg haben werden, wenn sie das Vertrauen der Kunden gewinnen. Hier müssen sie in der Praxis wohl noch einiges an Überzeugungsarbeit leisten. Doch Kinderkrankheiten, die zu schlechten Erfahrungen bei einigen Pionieren geführt haben, sollen mittlerweile behoben sein.

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