Das Training von Fahrern und Mitarbeitern der Betriebe ist eine neue Aufgabe für den Handel.
Die neuen Systeme werden sich nur durchsetzen, wenn alle Beteiligten kompetent damit umgehen können. Das fordert auch den Handel. Die Kunden werden neue, auch kostenpflichtige Dienstleistungen nachfragen: Empfehlungen für maßgeschneiderte Lösungen, Einrichten und Betreuen der Systeme, Koordinieren und Ausführen von Updates, Auswertung und Interpretation der Daten, Schulungen der Mitarbeiter.
Geschäftsführer Andy Manz bei der Peter Clausen Landtechnik in Kleptow fasst die Herausforderung zusammen: „Weil es komplexer wird, brauchen wir auch Mitarbeiter mit Hochschulabschluss. Gleichzeitig zieht es hier viele gute, junge Leute in die großen Städte. Besonders bei den neuen Technologien trifft uns der Fachkräftemangel.“
Sein Fachmann Michael Hoppe hat sich tief in die Materie eingearbeitet. Um ständig auf dem Laufenden zu bleiben, tauscht er sich, z.B. über geschlossene Facebookgruppen, ständig mit anderen Produktspezialisten aus.
Pflege der Daten:
Lenksysteme und automatische Teilbreitenschaltungen haben sich im Clausen-Hausgebiet durchgesetzt. Doch die Telemetrie bisher noch nicht. Auch wenn viele Maschinen schon damit ausgestattet sind, nutzen die Praktiker nach Erfahrungen von Manz und Hoppe das Angebot nur verhalten. Ihrer Ansicht nach ist die Pflege der Daten noch anspruchsvoll. Sie sind davon überzeugt, dass sich die Systeme erst dann durchsetzen, wenn man sich überhaupt nicht mehr um die Erhebung plausibler Einzeldaten kümmern muss.Schon heute bietet das Unternehmen den Landwirten und deren Mitarbeitern Schulungen an. Beim Unternehmen Schlieper für Landmaschinen in Sonnewalde, Brandenburg, sind die Schulungen sogar ein eigener Unternehmensteil. Über die LandAkademie haben wir bereits in Heft 9/2014 berichtet.
Spezialist für die neuen Systeme bei Schlieper ist Felix Freitag. Auch wenn die Entwicklung erst am Anfang steht, sollten die Betriebe schon heute damit beginnen, fleißig Daten zu sammeln, findet er. Diese Rohdaten werden künftig wertvoll. Programme zum späteren einfachen Nutzen dieser Daten sind heute vielleicht noch gar nicht verfügbar.
Freitag sieht gerade im Bereich der Datenplattformen noch einiges an Überzeugungsarbeit: „Bei Lenksystemen, oder der Teilbreitenschaltung ist der Nutzen erkennbar und deshalb den Kunden einfacher vermittelbar als Telemetrie, Dokumentation und Auftragsmanagement.“ Für Freitag ist klar, dass die Mitarbeiter der Betriebe Spaß an den Systemen haben müssen, sie sollen sich nicht einfach überwacht fühlen. Guido Höner