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Ab in die Trommel

Lesezeit: 8 Minuten

Trommelsägen sorgen mit einer hohen Stundenleistung für ofenfertige Holzscheite. top agrar-Südplus zeigt, was der Markt bietet.


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Brennholz zu bereiten, bedeutete vor Jahren noch viel Handarbeit und Schufterei. Heute dagegen lassen sich die Arbeitsschritte Sägen und Spalten teilweise oder sogar voll automatisieren.


Ob nun ein Brennholz-Vollautomat, ein Spaltgerät, eine Förderbandsäge oder eine Trommelsäge infrage kommt, hängt davon, ab, welches Holz zu verarbeiten ist. Die Trommelsäge hat vor allem dort ihren Platz, wo bereits gespaltenes und trockenes Meterholz in ofenfertige Scheite zugeschnitten werden soll.


Ob die Scheite dann noch einmal zu spalten sind, hängt vom Durchmesser der Meterware ab. Die meisten Maschinen sind für gespaltenes Meterholz bis etwa 25 cm Kantenlänge geeignet, bei Rundholz bis ca. 16 cm Durchmesser. Die Länge des „Meterholzes“ kann gegebenenfalls variieren und bis zu etwa 1,30 m betragen.


Bisher ist das Angebot an Trommelsägen überschaubar. Die Modelle der einzelnen Hersteller bzw. Anbieter sind hinsichtlich Funktionsweise und Leistung ähnlich, auch wenn es Unterschiede im Detail gibt (Übersicht S. 32).


Funktionsweise der Sägen:

Der große Vorteil von Trommelsägen ist die Vorratsbeschickung der einzelnen Kammern. Bis zu vier Scheite gleichzeitig kann die kontinuierlich drehende Trommel aufnehmen.


Die Drehzahl der Trommel lässt sich stufenlos einstellen, abhängig von der Stärke des zugeführten Holzes und wie schnell nachgeladen wird. Der Antrieb der Trommel erfolgt je nach Fabrikat über einen Keilriemen oder über einen Hydromotor.


Bei Holz mit einer Länge von 1 m sind je nach gewünschter Scheitlänge des fertigen Brennholzes zwei oder drei Schnitte erforderlich. Mit jedem Schnitt rutscht das Holz in den schräg angeordneten Kammern automatisch nach, bis das letzte Stück geschnitten ist. Dann kann die Kammer neu beladen werden.


In der Praxis wird die Geschwindigkeit so eingestellt, dass der Anwender die Trommel bequem nachladen kann. Eine körperlich fitte Person ist durchaus in der Lage, die Trommel so schnell zu beschicken, dass rund 50 bis 60 Schnitte pro Minute mit der Trommelsäge möglich sind. Die Hersteller geben zum Teil sogar 77 Schnitte pro Minute an.


Geschnitten wird das Holz mit einem Kreissägeblatt aus Hartmetall, das bei den meisten Fabrikaten einen Durchmesser von 70 cm hat. Die Schnittlänge lässt sich mit einem Hebel in kleinen Stufen oder hydraulisch stufenlos einstellen – je nach Hersteller von 20 bis 50cm oder von 25 bis 50cm.


Sobald ein Scheit geschnitten ist, fällt es auf ein Förderband, das es in einen Container, auf einen Haufen oder in einen Anhänger transportiert. Die Förderbänder sind so groß dimensioniert, dass es nicht zu Staus kommt. Zudem ist ihre Geschwindigkeit unabhängig von der Trommelgeschwindigkeit einstellbar, sodass das Holz stets zügig transportiert wird. Die Trommelsäge von Scheifele ist mit einer Rüttelvorrichtung am Auswurf ausgestattet, die Staus zusätzlich verhindern soll.


Teleskopierbare Förderbänder:

Bei den Förderbändern gibt es verschiedene Ausführungen. Praktisch sind teleskopierbare Förderbänder, die sich in der Länge (und damit in der Höhe) stufenlos hydraulisch verstellen lassen. Diese Lösung bieten alle Hersteller an.


Die Neigung des Bandes ist je nach Modell hydraulisch (Binderberger, Oehler, Scheifele) oder per Drahtseil mit Handkurbel (AMR, EiFo, Kretzer) einstellbar. Üblich sind Förderbänder mit einer maximalen Länge von 4,50 bis 5 m. Die Überladehöhe beträgt 3,00 bis 3,50 m. Hilfreich ist auch, wenn sich das Förderband wie bei AMR und EiFo nach beiden Seiten um etwa 15° schwenken lässt, sodass weder die Maschine noch der bereitstehende Anhänger versetzt werden müssen.


Sägemehl und Holzstaub können per Rohrbögen in einem Container oder in einem Big-Bag aufgefangen werden. Das erleichtert das spätere Säubern des Arbeitsplatzes. Gegebenenfalls sind die Bögen auch mit Spiralschläuchen aus Kunststoff verlängerbar.


Wer zudem noch verhindern möchte, dass es allzu sehr staubt, kann das Sägemehl und den Holzstaub in einen geschlossenen Behälter leiten lassen. Solche Späneabsaugvorrichtungen gibt es z.B. bei Posch und Scheifele.


Beim Sägen lösen sich häufig auch Teile der Rinde oder es brechen kurze Holzstücke ab. Diesen Abfall möchte niemand in seinem Holzlager haben. Abscheider vor dem Förderband wie bei der Säge von EiFo können dafür sorgen, dass solcher Holzabfall gar nicht erst auf das Förderband gelangt.


Alle Trommelsägen sind für den Dreipunktanbau am Traktor geeignet. So lassen sie sich leicht transportieren. Im Angebot sind aber auch Sägen mit eigenem Fahrwerk für den Straßentransport. Lieferbar sind Fahrwerke für Geschwindigkeiten von 6 und 25 km/h, aber auch für höhere Geschwindigkeiten mit dem Pkw.


Welcher Antrieb?

Für den Antrieb der Trommelsägen stehen verschiedene Varianten zur Auswahl. Möglich sind der reine Zapfwellenantrieb (540 U/min) oder der elektrische Antrieb. Für den Zapfwellenantrieb sind kleine Schlepper mit einer Antriebsleistung von 35 bis 45 PS (26 bis 33 kW) die untere Grenze. Auch die Hubkraft solch kleiner Schlepper reicht für die 800 bis 1200 kg schweren Trommelsägen gerade noch aus. Gegebenenfalls sollte man die Trommelsäge bei kleinen Schleppern mit einem eigenen Fahrwerk ausstatten. Auf der sicheren Seite ist man hinsichtlich Antriebsleistung und Hubkraft mit Traktoren ab einer Leistung von 40 kW (55 PS).


Elektrisch angetriebene Trommelsägen werden mehrheitlich von E-Motoren mit einer Leistung von 9,2 und 11 kW angetrieben. Bei den meisten Herstellern gibt es aber auch die Kombination von Zapfwellenantrieb und E-Motor. Diese Variante ist durchaus zu überlegen. Denn die Arbeit mit elektrisch angetriebenen Trommelsägen ist für den Anwender einfach angenehmer, weil der E-Antrieb leiser ist als der Schleppermotor. Für den stationären Einsatz auf dem Hof wäre der E-Antrieb darum zu bevorzugen. Kretzer bietet außerdem die Kombination mit einem Benzin- oder Dieselmotor an. Das ist vor allem sinnvoll, wenn die Trommelsäge mit einem eigenen Fahrwerk ausgestattet ist und z.B. mit einem Geländewagen zum Einsatzort gebracht wird. Eigene Fahrwerke gibt es bei AMR, Kretzer, Posch.


Sicherer Stand nötig:

Trommelsägen mit Zapfwellenantrieb lassen sich an jedem beliebigen Ort einsetzen. Der elektrische Antrieb macht Sinn, wenn das Brennholz an einem festen Ort auf einem Betrieb aufbereitet wird und kein geeigneter Schlepper mit Zapfwellenantrieb vorhanden ist.


Für den Transport kann zwar trotzdem ein Dreipunkt-Anbau vorhanden sein. Um von einem Transportfahrzeug unabhängig zu sein, sollten dann jedoch Transporträder an der Säge montierbar sein. So lässt sie sich wenigstens von Hand versetzen. Für diesen Zweck sind auch Aufnahmetaschen für Gabelstapler, wie AMR, Oehler, Posch oder Scheifele sie anbieten, sinnvoll.


Wichtig ist in allen Fällen ein sicherer Stand während der Arbeit, besonders im freien Gelände. Zwar sorgt schon ein Schlepper für die nötige Standsicherheit. In Hanglagen können aber zusätzliche Stützen sinnvoll sein, wie sie einzelne Hersteller, wie z.B. Scheifele, für ihre Maschinen anbieten. Neben den beschriebenen Sägen gibt es noch andere Bauarten, die „auf Vorrat“ beschickt werden können. Dazu zählt der Brennholzautomat „AutoCut“ von Posch. Hier legt der Anwender das Holz in ein Schubfach und nicht in eine Trommel. Je nach Durchmesser können mehrere Scheite bis zu einer Länge von 2 m in das Fach gelegt werden. Ein kontinuierlicher Kettenvorschub mit zwei Mitnehmern transportiert das Holz automatisch zum Sägeblatt (70 cm Durchmesser).


Ein optischer Messsensor und die elektronische Steuerung sorgen dafür, dass die Scheite automatisch in der gewünschten Länge zugeschnitten werden.


Sicherheit für den Anwender:

Generell lassen sich die Trommeln mit einem Handgriff per Totmannschalter oder Abschaltbügel stoppen. Bei Störungen ist auch die Drehrichtung der Trommel umkehrbar wie zum Beispiel bei AMR.


Damit die Sägen keine Holzspäne oder Splitter aus den Kammern nach draußen schleudern, sollten die Kammern abgedeckt werden. Die Hersteller verwenden hier Bürstenbarrieren oder Kettenvorhänge (EiFo, Kretzer). Die übliche Schutzkleidung ist für den Anwender trotzdem unerlässlich: ein Helm mit Gesichtsschutz, Ohrenschützer, Schutzhandschuhe und schützendes Schuhwerk.


Bei Preisen ab ca. 10000 € (o. MwSt.) kommen Trommelsägen vor allem für Betriebe in Frage, die mit Brennholz handeln, für Lohnunternehmen oder für Maschinengemeinschaften. Denn die Stundenleistung von Trommelsägen ist mit 10 bis 15 Raummetern beträchtlich. Mit Sonderausstattungen können die Kosten deutlich steigen. Soll zum Beispiel die Trommelsäge neben dem Zapfwellenantrieb noch mit einem Elektromotor-Antrieb ausgestattet sein, kommen etwa 1500 € (ohne MwSt.) hinzu. Zusätzliche Fahrwerke bis 25km/h stehen mit 1500 bis knapp 2000€ in der Preisliste der Hersteller.Gerd Theißen

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