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Agro-Masz POV4

Lesezeit: 5 Minuten

Der POV von Agro-Masz lieferte ein gutes Arbeitsbild ab. Der Aufbau des Pfluges ist einfach gehalten.


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Auf den ersten Eindruck sah der POV sehr schlicht konstruiert aus. Er überzeugte aber während seiner Arbeit.


Die POV-Baureihe gibt es mit drei bis fünf Furchen. Man kann aus drei verschiedenen Körperformen wählen. Die vergleichbare Baureihe ohne hydraulische Schnittbreitenverstellung heißt PO. Neben verschiedenen Vorschälern lassen sich auch unterschiedliche Stützräder montieren. Außer dem Messersech gibt es auch ein Scheibensech.


Konstruktion und Verarbeitung


Der Anbau des Pflugs erfolgt über die Kategorie 3. Wobei für den Oberlenker jeweils auch ein Langloch und ein festes Loch Kat. 2 und 3 vorhanden sind. Die Unterlenkerwelle lässt sich mit zwei Adapterplatten in eine weitere Position befestigen. Das ist allerdings mit Schraubarbeit verbunden. Die durchgängige Welle ermöglicht eine minimale Federung während der Straßenfahrt. Der Stützfuß lässt sich einfach in die Parkposition drehen.


Für den Pflug benötigt der Schlepper zwei Steuergeräte. Eines für den Drehzylinder und eines für die Schnittbreitenverstellung. Ordentliche Griffstücke aus Kunststoff erleichtern das Kuppeln. Die Beschriftung könnte eindeutiger sein. Die Schläuche sind mit Scheuerschutz umwickelt. Die Schlauchverlegung besonders vom Schnittbreitenzylinder sollte Agro-Masz verbessern. Wir konnten uns hier mit Kabelbindern helfen. Die Schlauchgarderobe ist an sich in Ordnung, leider aber auf der rechten Seite angebracht. Das sollte der Hersteller ändern. In dem Zylinder für die Breitenverstellung ist der Memoryzylinder integriert. Ein Ventil am Drehzylinder steuert diesen bei jedem Drehvorgang an. Schmal gestellt hat man ordentlich Bodenfreiheit beim Drehen.


Das Drehwerk hat eine 110 mm starke Vollwelle. Der Wendelenker war bei unserem Modell geschmiedet. In Grundausführung besteht dieser aus einer Schweißkonstruktion. Den Rahmen bildet ein 140x140x6 mm Vierkantrohr. Agro-Masz legt Wert darauf, dass der Stahl aus Strenx vom schwedischen Stahlproduzenten SSAB ist. Das ist dasselbe Unternehmen, das auch Hardox produziert. Der Vierschar ist bis zu einer Schlepperleistung von 140 PS ausgelegt. Insgesamt macht die Konstruktion einen soliden verarbeiteten Eindruck. Die Schweißnähte sind gut ausgeführt. Nur wenige Ecken könnten sauberer umschweißt sein. Die Lackqualität war augenscheinlich gut.


Einstellungen


Laut Hersteller soll man den Oberlenker im Langloch fahren und beim Pflügen möglichst in der Mitte halten. Die Regelhydraulik arbeitet aber besser, wenn der Bolzen vorne im Langloch anliegt. Nach ein paar Metern in der Furche stellt man als erstes die Seitenneigung schon mal grob ein. Dazu dienen zwei Spindeln am Anbauturm, die sich werkzeuglos drehen lassen. Unsere Spindeln waren aber etwas zu kurz, sodass nicht mit jedem Schlepper und jeder Tiefe eine ganz gerade Ausrichtung des Pfluges möglich war. Die Arbeitstiefe stellt man vorne über die Unterlenker und hinten über das Rad ein. Mit zwei Bolzen lässt sich das recht schnell erledigen. Leider gibt es zur Kontrolle keine Skala. Hier muss man die freigebliebenen Bohrungen zählen. Nachdem die Tiefe richtig eingestellt ist, justiert man die Neigung nochmal nach.


Zum Einstellen der Vorderfurchenbreite und des Zugpunktes benötigt man einen Schraubenschlüssel. Einen ausgelaserten Schlüssel liefert Agro-Masz mit. Dieser hat an der Schlauchgarderobe eine ordentliche Parkposition. Zuerst justiert man die Vorderfurchenbreite. Dafür ist die äußere Drehspindel zuständig. Desto kürzer die Spindel ist, je kleiner ist auch die Vorderfurchenbreite. Die innere Spindel ist für den Zugpunkt zuständig. Zieht der Schlepper zum Land, muss man die Spindel kürzer drehen. Leider ist die Kontermutter auf der Spindel so breit, dass man nicht die komplette Spindellänge ausnutzen kann. Deshalb konnten wir nicht bei allen Schleppermodellen die Zuglinie optimal einstellen. Zudem sollte Agro-Masz unbedingt eine eindeutige Beschriftung auf dem Pflug anbringen. Die von Agro-Masz erwähnte Anleitung auf youtube haben wir nicht gefunden.


Die kleinen Vorschäler lassen sich in 3 cm-Schritten in sechs Positionen mit einem Bolzen abstecken. Mehr Positionen benötigten wir nicht. Beim Pflügen stellten wir die Vorschäler auf ungefähr 10 cm Tiefe ein.


Arbeitsbild


An unserem Pflug waren die Pflugkörper XL montiert. Dieser Körper ist recht lang nach hinten gedreht. Das führt zu einem relativ geringen Kraftbedarf und kippt die Pflugscholle komplett über. Zu Anfang war das Pflugbild jedoch nicht zufrieden stellend. Die serienmäßigen Einlegehände und die Messerseche blockierten den Erdfluss.


Nachdem wir beide Teile demontiert haben, pflügte der Pflug sauber auf leichtem und schwerem Boden. Auch beim Graslandumbruch drehte der Pflug die Schollen sauber um, sodass kaum mehr Gras zu sehen war. Betätigt man die Schnittbreitenverstellung des Pfluges, korrigierten sich auch die Vorderfurchenbreite und die Zuglinie. Das Arbeitsbild passt weiterhin. So soll es sein. Die Furchenräumung geht in Ordnung. Die Sohle bleibt auf einer Breite von ca. 43 cm frei. Für 650er Reifen reichte das noch aus.


Sonstiges


Der Pflug hatte hinten keine Flanschplatte. Ein fünfter Körper lässt sich deshalb nicht nachträglich montieren. Das Pendelrad ohne Dämpfer pendelte vorne herum. Beim Einsetzen des Pfluges muss man deshalb fahren. Es gibt aber auch ein Rad mit Stickstoffdämpfer. Das hinten angelenkte Rad lässt sich auch als Transportrad einsetzen. Dazu muss man lediglich einen Bolzen umstecken. Die Hinterachslast sinkt dann um ca. 1,5 t auf der Straße. Mit einem Gewicht von 1680 kg lässt sich der Pflug noch gut auch mit kleineren Schleppern fahren. Der an der Stütze angebrachte Schraubenschlüssel klapperte während der Fahrt. Die Anzeige der Schnittbreite ist ausgelasert und gut vom Schlepper aus zu erkennen. Agro-Masz bezieht die Verschleißteile aus Dänemark. Die Bauformen gleichen sich aber mit den Kvernelandteilen. Deshalb sollen diese laut Hersteller auch nutzbar sein. Eine Beleuchtung gibt es leider nicht. ▶

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